Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hat mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Motivierte Fachkräfte aus dem Ausland, so wie Alex Madrigal aus Costa Rica, können da helfen.
Video Fachkräfte verzweifelt gesucht - Zuwanderung kann helfen

STORY: Alex Madrigal ist Datenanalyst und studierter Wirtschaftswissenschaftler aus Costa Rica. Jetzt arbeitet er als Daten-Berater bei Interworks in Berlin. Nach Firmendarstellung ein führendes Beratungsunternehmen für das Datenmanagement und für die Visualisierung von Datenanalysen. Das mit dem Visum ging ganz schnell, erzählt Madrigal: "Super, super schnell. Ich habe mich beworben, mit der Botschaft von Deutschland in Costa Rica. Und ja, ich habe die Bewerbung früh vormittags abgegeben und sechs Stunden später haben sie mich angerufen und meinten, ja, wir haben das genehmigt. Und ich war total überrascht. Ich sagte mir, wie ist das möglich? Sechs Stunden nur und jetzt haben sie alles genehmigt? Es war so eine Überraschung.“ Danach wurde es allerdings kompliziert: Madrigal wurde mit den enormen Hürden konfrontiert, die Menschen, die neu nach Deutschland kommen, überspringen müssen. Bankkonto, Arbeitserlaubnis, Wohnung sind nur einige Stichwörter: “Am Anfang war es ehrlich gesagt, war es ein bisschen kompliziert, nicht nur wegen des Jobmarktes selbst, sondern auch, weil Deutschland ist ein Land, das ein bisschen kompliziert ist. Es ist ein bisschen einschüchternd. Also es gibt viele Dinge, die man erledigen muss." Die deutsche Regierung ist sich der Schwierigkeiten bewusst, die Arbeitskräfte aus dem Ausland hier haben. Unter anderem sollen Gesetze auf den Weg gebracht werden, die es ausländischen Arbeitnehmern erleichtern, sich nach ihrer Ankunft in Deutschland niederzulassen. Unter anderem soll bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen, die Berufserfahrung stärker gewichtet werden und in ein Punktesystem einfließen. Firmen, wie Interworks, begrüßen das: Justus Niemzok, Regionaldirektor Interworks: „Mir ist es immer egal, wo die Leute herkommen. Also die müssen gut sein, müssen gute Arbeit machen - und das machen die. Wenn ich ganz ehrlich bin, ist mein Bauchgefühl, die Leute, die hierherkommen, sind motivierter und getriebener als die Leute, die ich schon hier sind. Und das ist auch attraktiv für mich.“ Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hat mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Der DIHK schätzt, dass zwei Millionen offene Stellen unbesetzt bleiben, was einem Produktionsausfall von fast 100 Milliarden Euro entspricht. Motivierte Fachkräfte aus dem Ausland, so wie Alex Madrigal aus Costa Rica, können da helfen. Und das geht noch besser, wenn man ihnen keine bürokratischen Hürden in den Weg räumt.