In Berlin zogen Apothekerinnen und Apotheker auf die Straße, um auf die, in ihren Augen, schwierige Situation vieler deutscher Apotheken aufmerksam zu machen.
Video Tausende warnen vor Apothekensterben

STORY: Tausende Apothekerinnen und Apotheker sind am Mittwoch einem Aufruf zum bundesweiten Protest gefolgt. Viele Apotheken blieben geschlossen. Wie hier in Berlin zogen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten auf die Straße, um auf die, in ihren Augen, schwierige Situation vieler deutscher Apotheken aufmerksam zu machen. Überbordende bürokratische Hürden, Lieferengpässe bei Medikamenten sowie niedrige Honorare würden zu einem Apothekensterben in Deutschland führen. Viele Demonstrierende fühlten sich von der Regierung alleine gelassen. "Wir müssen irgendwie davon leben können, von dem, was wir tun. Wir arbeiten den ganzen Tag und am Ende bleibt nichts übrig." "Der einzige wirkliche Profiteur ist der Staat, der bei jedem Medikament 19 Prozent Steuern kassiert, was wesentlich über unserem Honorar. Da sollte man sich mal fragen, ob das eigentlich gerecht ist." "Unser Honorar wurde seit fast 20 Jahren nicht erhöht. Die Kosten sind aber gestiegen, vor allem die Personalkosten. Und wir können so die Öffentlichkeit, also die Bevölkerung, nicht mehr vernünftig versorgen." "Ich bin, wie gesagt, jetzt am Limit und wir möchten einfach so nicht mehr arbeiten." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte erklärt, es gäbe beim Honorar keine Spielräume. Aufgrund von Sparmaßnahmen sei der Bundesfinanzminister nicht in der Lage, zusätzliche Steuermittel zur Verfügung zu stellen. Nach der Arzneimittelpreisverordnung erhalten Apotheken pro Abgabe eines verschreibungspflichtigen Medikamentes einen Festzuschlag von 3 Prozent des Einkaufspreises zuzüglich 8,35 Euro. Bezahlt wird dies von den Krankenkassen.