Schülerinnen und Schüler von der Gustav-Falke-Grundschule in Berlin reihten sich am Mittwoch wohlgelaunt in Zweierreihen ein, um sich dann in ihre Klassenzimmer führen zu lassen.
Video Wenig Begeisterung über Präsenzunterricht

Am ersten Schultag mit Präsenzunterricht in voller Klassenstärke haben sich die Kinder vor der Berliner Gustav-Falke-Grundschule wohlgelaunt gesammelt, um sich nach Klassen sortiert in Zweierreihen und mit Maske vor Mund und Nase in die Klassenzimmer führen zu lassen. Genau zwei Wochen vor den Sommerferien sind viele Eltern von der Rückkehr zum vollen Präsenzunterricht nicht sonderlich begeistert. "Ich finde es nicht so positiv, jetzt gerade vor den Ferien, wenn die Familien irgendwie vorhaben zu verreisen." "Und die Kinder freuen sich. Es ist wichtig, dass wir die Ganztagsschule wieder haben, aber meiner Meinung nach wäre das nach den Schulferien besser gewesen." "Ehrlich gesagt, ich hätte es noch weiter durchgezogen, weil ich finde es einfach definitiv zu früh. Also ich bin selber auch am Impfen und alles, und ich sehe, wir gehen jetzt gerade runter mit den Zahlen, und da muss man das nicht so krampfhaft..., hätte ganz locker gereicht. Ich finde es auch zu viel für die Pädagogen und für die Lehrer." In ihrem Klassenzimmer angekommen, packen die Schülerinnen und Schüler von Lehrer Oliver Brumm erst mal ihre Antigen-Schnelltests aus. Brumm kann den Nutzen der letzten zwei Wochen in voller Klassenstärke nicht erkennen. "Ich finde es schön für die Kinder, dass die mal wieder zusammen sind, dass die sozialen Kontakte wieder neu aktivieren können, sehe aber durchaus die Problematik in den großen Klassen. Zum Glück haben wir jetzt besseres Wetter, dass wir die Fenster komplett offen lassen können. Wir können rausgehen." Schulleiterin Sabine Gryczke warnt, dass die Corona-Pandemie alles andere als vorbei sei. "Jetzt haben wir die Situation, dass die Klassen wieder voll sind. Das heißt, wir können keinen Abstand wahren, und auch wenn wir versetzte Pausenzeiten haben, werden einfach viel mehr Kinder miteinander Kontakt haben. Die Pandemie ist nicht beendet. Auch wir haben immer wieder, und zwar eigentlich immer, ein, zwei erkrankte Kinder. Es sind nicht die Erwachsenen, es sind die Kinder, die krank werden. Meine Befürchtung ist, dass sozusagen auf der letzten Strecke, die wir haben, die Ansteckungen jetzt in höchstem Maße beginnen und dann die Familien die großen Ferien in Quarantänen beginnen. Nun mal ehrlich gesagt, das ist nicht zielführend. Natürlich ist es schön für die Kinder, mit den ganzen Klassen wieder zusammen zu sein. Wir haben also den Kollegen gesagt, sie werden viele Ausflüge machen, das machen sie auch alles. Aber die Sorge bleibt, dass das eigentlich ein zu früher Zeitpunkt ist." Laut einer Information der Berliner Schulverwaltung bleibt die Präsenzpflicht weiterhin ausgesetzt. Eltern müssen ihre Kinder also nicht am Präsenzunterricht teilnehmen lassen. Die Testpflicht gilt weiterhin und die Klassenzimmer müssen regelmäßig gelüftet werden. Im Schulgebäude muss noch immer Maske getragen werden. Im Freien ist die Maskenpflicht aufgehoben.