Ungewollter Beifang oder Unfall? Warum treiben 100.000 tote Fische im Meer? NGO erhebt schwere Vorwürfe gegen Fischerei-Riesen

Tausende tote Fische treiben im Meer:  Sea Shepard erhebt schwere Vorwürfe gegen Fischerei-Riesen
Tausende tote Fische treiben im Meer:  Sea Shepard erhebt schwere Vorwürfe gegen Fischerei-Riesen
Sehen Sie im Video: Hier treiben Tausende tote Fische im Meer – NGO "Sea Shepard" erhebt schwere Vorwürfe gegen Fischerei-Riesen.






Nein, das sind keine Schaumkronen auf den Wellen des Atlantiks, das sind tote Fische. Viele tote Fische. Sie stammen von Bord der FV Margiris, des zweitgrößten Fisch-Trawlers der Welt. So berichtet es die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd. Deren Angaben zufolge handelte es sich um rund 100.000 Blaue Wittlinge. Fische, die durch die Industrie etwa zu Fischmehl oder Öl verarbeitet werden. Ein Riss im Netz habe zum Verlust der Fische geführt, so die PFA-Fischereigruppe, die den niederländischen Eigentümer des Trawlers vertritt. In einer Stellungnahme war von einem "sehr seltenen Vorkommnis" die Rede. Lamya Essemlali vom Sea Shepherd Frankreich bezweifelt, die Darstellung. Sie geht davon aus, dass die Besatzung unerwünschten Beifang über Bord warf. "Das ist verboten. Der Beifang muss mit in den Hafen genommen und angegeben werden. Nach der Prozedur der EU-Regularien ist es ziemlich aufwändig und teuer, das zu tun. Man fährt in den Hafen, löscht den Beifang und dann geht es zurück aufs Meer. Die Versuchung, den Beifang auf See zu entsorgen, ohne Kontrolle, ohne Zeugen, einfach über Bord zu kippen, ist also groß. So können sie vor Ort bleiben und weiter fischen." Die französische Meeresministerin Annick Girardin nannte die von der Organisation aufgenommenen Bilder schockierend. Die zuständige Behörde werde den Fall untersuchen. Nach Angaben der Non-profit-Organisation war die FV Margiris im Jahr 2012 aus australischen Gewässern verbannt worden. Trawler wie die Margiris nutzen Schleppnetze, die mehr als einen Kilometer lang sind und verarbeiten den Fisch noch an Bord. Umweltschützer kritisieren dieses Verfahren scharf, da es etwa Delfinen die Lebensgrundlage entziehe und sie näher an die Küsten zwinge. So gerieten sie häufig in Fischernetze und verendeten. Trakingdaten vom Freitag zeigten, dass sich der unter der Flagge Litauens fahrende Trawler noch immer vor der Küste Frankreichs befindet.
Die Non-Profit-Organisation "Sea Shepherd" verdächtigt die Besatzung des zweitgrößten Fisch-Trawlers der Welt, ungewollten Beifang illegal auf See entsorgt zu haben. Vertreter der Fischereigruppe sprechen dagegen von einem Riss im Netz.

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