Bei einer Massenpanik in der südindischen Hafenstadt Madras sind am Sonntagmorgen mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Vorfall in einer Hilfseinrichtung für Flutopfer, bei der Lebensmittelkarten verteilt worden, seien 30 Menschen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die indische Nachrichtenagentur PTI meldete 50 Verletzte.
Mehr als 2000 Menschen hatten vor einem Schulgebäude gewartet, das als Zentrum für die Verteilung von Hilfsgütern dient, als plötzlich heftiger Regen einsetzte. Panisch hätten die Menschen versucht, sich in der Schule in Sicherheit zu bringen, berichtete die Polizei.
"Es schwerer Schauer fing an, und sobald das Tor geöffnet wurde, drückten die Massen nach drinnen", sagte ein Polizist. "Wir hatten an allen Hilfszentren mehrere Polizisten aufgestellt, weil wir mit Unruhe rechneten, aber was hier passiert ist, überstieg unsere Möglichkeiten", sagte der Polizeichef von Madras, Nataraj. Es ist bereits die zweite Massenpanik in einem Hilfezentrum für Flutopfer in Madras in den vergangenen Wochen.
Am 6. November waren bei einem ähnlichen Vorfall sechs Frauen getötet und zehn weitere verletzt worden. Madras ist die Hauptstadt des südindischen Unionsstaats Tamil Nadu, der seit zwei Monaten von schweren Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht wird. Mindestens 430 Menschen kamen dabei ums Leben, eine halbe Million wurde obdachlos.