Schwere Unwetter mit Starkregen haben vor allem im Westen Nordrhein-Westfalens zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Nach Polizeiangaben liefen Keller und Wohnungen voll, ganze Straßenzüge wurden überflutet.
In Mönchengladbach rückten Einsatzkräfte bis zum frühen Morgen bereits mehr als 70 Mal aus. Unter anderem befreite die Feuerwehr eine Familie aus einer vollgelaufenen Wohnung. Auch Autofahrer mussten aus ihren Autos gerettet werden. Wegen des starken Regens durften Eltern selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder am Morgen zur Schule schicken wollten, wie die Stadt mitteilte.


Auch in Luxemburg lösten heftige Regenfälle und Überschwemmungen in der Nacht zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte aus. Bis zum Morgen habe es knapp 300 Einsätze gegeben, mehr als 800 Mal sei der Notruf 112 gewählt worden, teilte die Einsatzleitung in einer ersten Bilanz mit. 21 Gemeinden seien von Folgen des Unwetters betroffen gewesen.
Es seien in der Nacht «außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen» gemessen worden: Spitzenwerte lagen demnach mit mehr als 100 Litern pro Quadratmeter in Livange und Mersch. Sieben Menschen wurden aus drei Fahrzeugen in Sicherheit gebracht.
Deutscher Wetterdienst: Unwetter sollen bis Vormittag anhalten
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor vor Gewittern mit erhöhter Starkregengefahr in mehreren westlichen Bundesländern gewarnt. In Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie Teilen von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württembergs seien bis zum Vormittag Regenmengen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich, "insbesondere in Verbindung mit Gewittern auch deutlich mehr". In der Eifelregion könnten bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, in Staulagen bis 90 Liter innerhalb von sechs bis neun Stunden.
Ob Ihr Wohnort betroffen ist, sehen Sie auf unseren Karten:
Laut DWD sollten der Raum Aachen, Köln, die Eifelregion und das Ahrtal am stärksten betroffen sein – das Unwetter sei aber nicht so extrem wie während der Ahrtal-Flutkatastrophe 2021. Ein Sprecher der Polizei erklärte nachts, es sei sehr ruhig geblieben. Erst am frühen Morgen habe es im Ahrtal zu regnen begonnen. Bei der Hochwasserkatastrophe vor mehr als vier Jahren hatte es im Ahrtal mindestens 135 Tote gegeben.
Die Unwetter sollen noch bis zum Vormittag anhalten und ab Mittag nach Nordosten ziehend nachlassen. Nachmittags und abends kann es im westlichen Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen noch kleinräumig Starkregen geben.