Nach der chinesischen Medizin ernähren wir uns nicht nur durch das, was wir essen. Ernährendes befindet sich auch in der Atemluft und in den Gefühlen. Auch bei uns heißt es "von Luft und Liebe leben", wenn eine neue Liebe uns erfüllt. Oder umgekehrt, dass Sorgen uns "auffressen", wenn wir ermattet zu keiner Lösung fähig sind.
Ob wir nun feste, flüssige oder gefühlte Nahrung aufnehmen, alles muss verdaut werden und dafür ist - nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin - der Milz-Magen-Funktionskreis zuständig. Die Milz unterstützt den Magen bei der Umwandlung der Nährstoffe in brauchbares Nahrungs-Qi. Sie ist wichtig für die Bildung des Blutes und hat so auch Einfluss auf die Kraft der Muskeln. Eine Milz-Schwäche geht daher einher mit Müdigkeit und Schlappheitsgefühlen.
Das Denken ist zwar in erster Linie mit dem Herzen verbunden, wie all unsere Gefühle. Aber auch der Milz-Magen-Funktionskreis beeinflusst Denken, Lernen, Konzentrieren und Merken. Dieser Zusammenhang ist gegenwärtig, wenn davon gesprochen wird, dass einem etwas "auf den Magen geschlagen" ist.
Der Experte
Dr. Johann Bölts leitet das Projekt Traditionelle chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte (PTCH) am Institut für Psychologie der Universität Oldenburg. Qigong-Servicetelefon 0441/798 47 03
Die zwar langsam, aber dennoch kraftvoll ausgeführten Bewegungen dieser Übung massieren in Verbindung mit der tiefen Atmung das Verdauungssystem und unterstützen so die optimale Funktion von Milz und Magen.