Chronik Der 24. deutsche Physik-Nobelpreisträger

Theodor Hänsch ist der 24. Deutsche, der den Physik-Nobelpreis erhält. Damit reiht er sich ein in einer Liste mit Namen, auf der auch Wilhelm Conrad Röntgen und Albert Einstein stehen.

Seit der Vergabe der Physik-Nobelpreise im Jahr 1901 haben 23 deutsche oder deutschstämmige Physiker diese Auszeichnung erhalten, darunter Wilhelm Röntgen (1901), Ferdinand Braun (1909) und Albert Einstein (1921). Röntgen war der erste Physik-Nobelpreisträger überhaupt. Als 24. Deutscher wurde der Forscher Theodor Hänsch - zusammen mit zwei US-Kollegen - ausgezeichnet.

Die deutschen Physik-Nobelpreisträger:

1901

: Wilhelm Röntgen für die Entdeckung der von ihm "X- Strahlen" genannten Röntgenstrahlen.

1905

: Philipp von Lenard für seine Arbeiten über die Kathodenstrahlen, die eine Grundlage für die Funktechnik waren.

1909

: Ferdinand Braun für Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie. Braun erfand später die Braun’sche Röhre, die Voraussetzung für das Fernsehen wurde.

1911

: Wilhelm Wien für Arbeiten über die Gesetze der Wärmestrahlung.

1914

: Max von Laue für die von ihm entdeckte Beugung von Röntgenstrahlen beim Passieren von Kristallen.

1918

: Max Planck für die Entwicklung seiner Quantentheorie. Physiker wie Einstein und Heisenberg bauten darauf auf.

1919

: Johannes Stark für den Nachweis des Doppler-Effekts bei Kanalstrahlen und die von ihm entdeckte Zerlegung der Spektrallinien im elektrischen Feld.

1921

: Albert Einstein für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts, das die Plancksche Quantentheorie abrundete und zur Grundlage der quantitativen Photochemie wurde. Weltruhm erlangte er allerdings mit seiner Relativitätstheorie.

1925

: James Franck und Gustav Hertz für die Entdeckung jener Gesetze, die beim Zusammenstoß eines Elektrons mit einem Atom herrschen.

1932

: Werner Heisenberg für die Begründung der Quantenmechanik.

1954

: Walther Bothe für seine Koinzidenzmethode, mit der längere Bahnen atomarer Teilchen ermittelt werden können. Auf die Arbeit Bothes geht die Konstruktion des ersten deutschen Teilchenbeschleunigers (1944) zurück.

1961

: Rudolf Mössbauer für Forschungen über die Resonanzabsorption der Gammastrahlung. Der "Mössbauer-Effekt" ermöglicht feinste Energiedifferenz- und Frequenzmessungen.

1963

: Hans D. Jensen für die Entwicklung eines Atomkern-Modells. Mit ihm werden die deutschstämmige US-Forscherin Irene Goeppert-Mayer und der ungarisch-amerikanische Wissenschaftler Eugene P. Wigner (USA) geehrt.

1985

: Klaus von Klitzing für die Entdeckung des Quanten-Hall- Effekts.

1986

: Ernst Ruska entwickelte und konstruierte das Elektronenmikroskop. Gerd Binnig konstruierte zusammen mit dem ebenfalls ausgezeichneten Schweizer Heinrich Rohrer das Rasterelektronenmikroskop.

1987

: Johannes Georg Bednorz entdeckte zusammen mit dem Schweizer Karl Alexander Müller ein neues supraleitendes Material.

1989

: Wolfgang Paul für Arbeiten in der Ionenkäfigtechnik. Seine Erkenntnisse sind für die atomare Zeitmessung von größter Bedeutung und führen zur Konstruktion der Caesium-Atomuhr.

1998

: Horst L. Störmer wird mit den US-Amerikanern Robert B. Laughlin und Daniel C. Tsui für Arbeiten über das Verhalten von Elektronen im kalten Magnetfeld ausgezeichnet.

2000

: Herbert Kroemer wird zusammen mit dem Russen Zhores Alferov und dem Amerikaner Jack Kilby für bahnbrechende Arbeiten der modernen Informationstechnik ausgezeichnet. Ohne diese elektronischen Bauteile und Mikrochips gäbe es weder Computer noch Handys oder CD-Spieler.

2001

: Wolfgang Ketterle wird mit den US-Forschern Eric Cornell und Carl Wieman für die Erschaffung eines in unmittelbarer Nähe des Temperaturnullpunktes erzeugten neuen Aggregatszustandes der Materie (Bose-Einstein-Kondensat) ausgezeichnet. Die Experimente könnten die Grundlage für einen Atomlaser sein.

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