Allein im Jahr 2005 wurden 39 200 geschützte Tiere und Pflanzen registriert, die illegal eingeführt wurden. Damit dieser Handel künftig eingedämmt wird, hat der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) in mehreren deutschen Städten eine Kampagne gegen Mitbringsel von geschützten Tieren und Pflanzen gestartet. Die Aktion "Kein Tier als Urlaubs-Souvenir" stellte der Verband am Hamburger Flughafen vor.
Schleiereulen zwischen der dreckigen Wäsche
"Oft sind Touristen schlecht informiert und wissen gar nicht, dass sie etwas illegal einführen", sagte Kampagnenleiter Robert Kleß. Die Vitrinen im Abflugbereich der Flughäfen sollen Reisende aufklären und zeigt vom Zoll sichergestellte Stücke - vom Tigerknochen-Pflaster bis zur Elfenbein-Kette. Auch an den Flughäfen Dresden, Bremen, Münster- Osnabrück und Berlin-Schönefeld hat der IFAW bereits Vitrinen aufgestellt. Am Hamburger Flughafen seien schon Bärentatzen in der Kosmetiktasche und ausgestopfte Schleiereulen zwischen der dreckigen Wäsche gefunden worden, sagte Zollamtsrat Jürgen Schulz. "Einem Reisenden mussten wir sogar die Schuhe aus Schlangenleder ausziehen, er ist dann in Badelatschen nach Hause gefahren".
Besonders problematisch ist nach Ansicht von Sylke Dawartz vom Hamburger Amt für Naturschutz der Handel mit Kaviar. Mit den Eiern des Störs ließen sich enorme Gewinne erzielen. Entsprechend viel Kaviar werde daher illegal eingeführt. Ob bewusst oder unbewusst, teuer kann die unerlaubte Einfuhr von geschützten Tieren oder Pflanzen in jedem Fall werden. Die Bußgelder können mehrere tausend Euro betragen. Für die Einfuhr von 14 Chamäleons aus Tunesien musste ein Betroffener beispielsweise ein Bußgeld von 3000 Euro zahlen.
DPA