Prognose Auch 2006 wird Jahr der Hurrikane

Zuerst die schlechte Nachricht: Die US-Klimaexperten rechnen für 2006 erneut mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison; allerdings wird sie vermutlich nicht so heftig werden wie im Rekordjahr 2005.

Ursache für die optimistische Prognose sei vor allem, dass die Temperaturen im Atlantik derzeit niedriger seien als vor einem Jahr, heißt es in dem am Montag in Miami veröffentlichten Ausblick der wichtigsten US-Klima-Behörden und der US-Regierung. Für 2005 hatten die Experten 12 bis 15 Stürme vorausgesagt, von denen sich sieben bis neun zu Hurrikanen entwickeln sollten, darunter drei bis fünf größere mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 180 Kilometern pro Stunde.

Vier bis zehn Hurrikans erwartet

Erwartet werden demnach bis zu zehn Hurrikans, von denen vier bis sechs in die stärksten Kategorien (drei bis fünf) fallen. Die Hurrikan-Saison beginnt am 1. Juni und endet am 30. November, als besonders Wirbelsturm-intensive Monate gelten der August und der September. "Obwohl wir keine Wiederholung der vergangenen Saison voraussagen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Hurrikans die USA treffen", sagte der Chef der US-Ozean- und Klimabehörde NOAA, Conrad Lautenbacher.

Für die Saison 2006 sagt die NOAA bis zu 16 Stürme im nordatlantischen Großraum voraus, die sich zu Hurrikans entwickeln können und wegen ihrer Stärke einen Namen erhalten werden. 21 Namen für mögliche Hurrikans stehen schon fest, unter anderem sollen sie "Alberto", "Beryl" oder "Chris" heißen. Die Gefährlichkeit der tropischen Stürme hänge in großem Maße davon ab, ob sich ihre Wucht in dicht besiedelten Gebieten entfalte, heißt es in dem Bericht. Das lasse sich meist erst sehr kurzfristig voraussagen. Ohnehin gäbe es bei Voraussagen viele Unwägbarkeiten, betont der Hurrikan-Ausblick.

Anstieg der Wirbelstürme seit zehn Jahren

Im vergangenen Jahr hatten 28 tropische Stürme, von denen 15 zu Hurrikans wie "Katrina" oder "Rita" wurden, in den USA und der Karibik verheerende Schäden angerichtet und weit über tausend Menschen getötet. NOAA hatte vor einem Jahr etwa die Hälfte der Stürme für die Saison 2005 vorausgesagt. Experten zufolge befindet sich die Erde in der Mitte eines 20-jährigen Zyklus, der weiterhin starke Stürme bringen wird.

Seit 1995 registrieren die US-Klimaexperten einen deutlichen Anstieg der Wirbelstürme im Atlantischen Ozean und im karibischen Raum. Unter Klimaforschern und anderen Wissenschaftlern ist es strittig, ob es sich dabei um natürliche, zyklisch wieder kehrende Veränderungen des Klimas und der Meerestemperaturen handelt oder um einen von Menschen und Umweltverschmutzung verursachten Klimawandel. Die derzeit registrierte Zunahme der Sturmaktivitäten wird nach Ansicht von US-Meteorologen zwischen 15 und 40 Jahre dauern.

DPA/AP

So entsteht ein Wirbelsturm

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