Supervulkan

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Pozzuoli und die Angst vor dem Supervulkan: "Wohin sollen wir laufen?"

Phlegräische Felder Pozzuoli und die Angst vor dem Supervulkan: "Wohin sollen wir laufen?"

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Pozzuoli ist eine Stadt, westlich von Neapel. Der Ort ist geprägt von vulkanischer Aktivität. Dort befinden sich die Phlegräischen Felder. Und immer wieder kommt es hier zu Erdbeben. Doch in jüngster Zeit nehmen die Erdstöße beunruhigende Ausmaße an, wie Anwohner erzählen: Annamaria Scardi, Anwohnerin "Ich lebe schon seit Jahren hier. Ehrlich gesagt, hatte unsere 'Solfatara', wie wir dieses Gebiet nennen, immer etwas gebebt. Aber es war noch nie so stark. Jetzt ist das Problem ernst geworden. Wirklich, sehr, sehr ernst. Denn das letzte Beben, das wir hatten, war beängstigend. Es war schrecklich. Selbst die kleinen Beben, selbst die winzigen, machen uns jetzt starke Angst. Wir sind beunruhigt, denn die einzige Möglichkeit ist es, wegzulaufen. Aber wohin? Ja, wohin?" Vincenzo Russo, Anwohner "Meine Familie ist gespalten zwischen denen, die bleiben wollen, und denen, die nicht bleiben wollen. Ich möchte bleiben, aber meine Frau und meine Kinder suchen ein Haus in der Gegend von Castel Volturno. Denn, wenn man nachts schlafen will. Dann ist da immer dieser Alptraum. Das ist einfach die Situation. Egal ob man auf dem Sofa liegt, oder sonst was. Es gibt ständig größere oder kleinere Beben. Gestern erst vor dem Mittagessen hatten wir zwei kleiner Erdstöße." Millionen Menschen leben in unmittelbarer Nähe von Vesuv und den Phlegräischen Felder. Allein im vergangenen Monat wurden in der Region über 1.100 Erdbeben dokumentiert. Die Gefahr ist bekannt. Daher gibt es hier auch eine verstärkte Beobachtung durch Fachleute. Mauro di Vito, Direktor des Vesuv-Observatoriums INGV "In diesem Moment gilt unsere höchste Aufmerksamkeit natürlich vor allem den Phlegräischen Feldern. Auch wenn wir die anderen Vulkane genauso im Blick haben. Man sieht eine anhaltende Aktivität. Wir erleben derzeit Erschütterungen, Beben, Bodenverformungen, Gas, das entweicht, sowie einer Reihe von Prozessen, die darauf hinweisen, dass sich dieses System in einer besonderen Phase befindet." Ein heftiges Beben hat es erst Ende September gegeben. Offiziellen Angaben zufolge kam es mit einer Stärke von 4,2. Doch die Experten betonten, dass keine unmittelbare Gefahr bestanden habe und zurzeit auch keine bestehe. Sie bemerken jedoch, dass die vulkanische Aktivität eine vermehrte Hebung und Senkung des Bodens mit sich bringt, was wiederum zu einer Destabilisierung von Gebäuden führen könnte.
Neue Studie über Supervulkane:  Ein Ausbruch könnte ohne große Vorwarnungen eintreten

Toba-See Neue Studie über Supervulkane: Ein Ausbruch könnte ohne große Vorwarnungen eintreten

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Unter dieser friedlichen Landschaft schlummert eine gewaltige Kraft: Unter dem Gewässer des Toba Sees in Sumatra liegt ein Vulkan von gigantischer Größe. In den vergangenen eine Million Jahren ist er zwei Mal ausgebrochen – es sind zwei der größten Ausbrüche, die auf der Erde je stattgefunden haben. Die Ausbrüche verliefen über 2800 Kubikkilometer. Eine Größe, die ausreiche, damit die Schweiz unter einer sieben Zentimeter dicken Staubschicht verschwinde, erklären Forscher in einer neuen Studie. Bei diesen Super-Eruptionen wurde 70.000 Mal mehr Lava ausgestoßen als beim derzeitigen Vulkanausbruch auf La Palma. Ein solcher Ausbruch hätte massive Auswirkungen auf die Welt: das Klima, die Essensversorgung und die Menschen. Forscher der Universität von Geneva und der Universität Peking haben nun untersucht, wie sich ein neuerlicher Ausbruch des Supervulkans ankündigen würde. Dass der Vulkan noch aktiv ist, darauf gibt die Insel auf dem See Hinweise. Sie ist durch den Druck des Magmas entstanden, das sich im darunter befindlichen Magma-Reservoir des Supervulkans befindet. „Wir können beobachten, dass die Insel langsam höher wird. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Vulkan aktiv ist und Magma sich weiter ansammelt,“ sagt Ping-Ping Liu, ein Forscher der Studie. Die Forscher untersuchten das Mineral Zircon, das Aufschluss über die letzten großen Ausbrüche des Vulkans gibt. Die letzte Super-Eruption liegt demnach etwa 75.000 Jahre zurück. Nach ihren Berechnungen würde der nächste Superausbruch von einer ähnlichen Größe in etwa 600.000 Jahren stattfinden. Aber auch das Magma, das sich momentan unter dem See befindet, hätte bei einer Eruption einen katastrophalen Effekt von globaler Auswirkung. Dass so ein Super-Ausbruch auch ohne große Vorzeichen stattfinden kann, erklärt Luca Caricchi, ebenfalls Autor der Studie: „Unsere Untersuchung zeigt, dass keine extremen Ereignisse vor einer Super-Eruption auftauchen. Das bedeutet, das Zeichen eines bevorstehenden Super-Ausbruchs – wie zum Beispiel häufiger auftretende Erdbeben oder eine schnelle Erhöhung des Bodens – nicht so offensichtlich sind wie es in Disaster-Filmen der Filmindustrie dargestellt wird. Beim Toba Vulkan passiert alles sehr still – unter der Erde.“ Nach Schätzungen von Wissenschaftlern gibt es neben dem Toba Vulkan bis zu neun weitere auf der Welt, die dazu in der Lage wären einen Ausbruch mit globalen Folgen auszulösen.


Quelle: Universität von Geneva