Nach Erkenntnissen von Würzburger Forschern bauen die Bienen gar keine exakt sechseckigen Zellen in ihren Waben, sondern weitgehend runde Zylinder. Dabei erwärmen sie das Wachs aber, so dass es zu fließen beginnt.
Das Wachs nimmt dann automatisch die energetisch sparsamste Form an, nämlich die eines Sechsecks. Die Bienen machten sich für ihre exakte Geometrie schlicht physikalische Prinzipien zu Nutze, teilte die Hochschule am Dienstag mit.
Genialer Baustoff aber keine genialen Architekten
"Bienen sind keine genialen Architekten, produzieren dafür aber einen genialen Baustoff, nämlich ihr eigenes Wachs", erklärten die beiden Forscher am Biozentrum in Würzburg, Christian Pirk und Jürgen Tautz, die mit der Rhodes University in Südafrika zusammenarbeiteten.
Das Wachs für die Zellwände produzieren die Bienen in speziellen Drüsen am Hinterleib. Die Wände sind nur 70 tausendstel Millimeter dick. Während die Bienen nun an den runden Rohlingen arbeiten, erwärmen sie das Wachs auf 40 Grad Celsius. Ganz von allein entsteht dann das regelmäßige Sechseckmuster.
"Bienen sind eher faul"
"Das lässt sich einfach simulieren, indem runde Zylinder aus dünnem Wachs miteinander in Kontakt gebracht und erwärmt werden", erklärte Pirk. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler auch in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Naturwissenschaften".
Erst vor Kurzem hatte der Berliner Neurobiologe und Zoologe Randolf Menzel überdies das Bild der Biene als fleißiges Insekt relativiert. "Bienen sind eigentlich gar nicht fleißig, sondern schlafen viel und sind eher faul", sagte Menzel. Dafür lernen Bienen den Angaben zufolge sehr schnell und sind Gedächtniskünstler.
DPA