Marcus Grotian

Die Aufnahmezusage für afghanische Ortskräfte beschränkt sich in Deutschland auf die Kernfamilie – also Ehepartner und minderjährige Kinder. Zwei Jahre nach dem Abzug der westlichen Streitkräfte drängen Ortskräfte die Bundesregierung, mehr Menschen aufzunehmen.

Marcus Grotian war als Soldat in Afghanistan stationiert. Heute setzt er sich für Ortskräfte ein, die nach dem Abzug zurückgelassen wurden. Im Interview wirft er der alten Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor und der neuen, Bürokratie über die Rettung von Menschen zu stellen.

In Gedanken noch bei ihren Familien in Kabul, probieren diese geflüchteten Menschen jetzt den Neuanfang in Deutschland.

Als Lanz gestern mit seinen Gästen talkte, wussten die noch nichts von den Terroranschlägen in Kabul. Erschütternde Momente gab es trotzdem. Ein Bundeswehrsoldat zog eine bittere Bilanz. Seine Warnungen seien ignoriert worden, die Kanzlerin hätte auf fünf Briefe nicht ein einziges Mal geantwortet.

Deutsche Unterstützer von afghanischen Ortskräften richten schwere Vorwürfe an die Bundesregierung: Sie habe Warnungen zu lange ignoriert und "bürokratische Tricks" angewendet.