Afghanistan Der Soldat Marcus Grotian hätte seit Monaten Ortskräfte retten können. Die Chronik einer angekündigten Katastrophe

Marcus Grotian
© Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte
Seit Jahren kämpft der Bundeswehr-Hauptmann Marcus Grotian für die bedrohten afghanischen Ortskräfte. Seit Monaten warnt er die Bundesregierung, dass Todesgefahr für sie besteht. Alle seine Hilferufe wurden ignoriert. Der stern begleitete Grotians Kampf gegen die deutsche Bürokratie – bis zur Verzweiflung.

Die letzte Hoffnung der Vergessenen von Kabul ruht auf einem Büro in Eberswalde. Fast im Minutentakt gehen Anrufe und Nachrichten aus Afghanistan bei Marcus Grotian ein. Dem Bundeswehr-Hauptmann aus Brandenburg vertrauen diejenigen, die sich von Deutschland im Stich gelassen fühlen.

Marcus Grotian, 44, setzt sich seit Jahren für afghanische Ortskräfte ein. Er ist Vorsitzender eines Patenschaftsnetzwerkes. Und warnt schon lange vor dem, was nun Wirklichkeit wird: Mit dem Sieg der Taliban geraten die Afghanen in größte Gefahr, die den internationalen Truppen geholfen haben. Dolmetscher, Köche, Wachleuchte. Ohne sie wäre der Einsatz der Bundeswehr nicht möglich gewesen. Nun fürchten die Helfer die Rache der Taliban.

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