Als Dolmetscher unterstützte Mohammad Essa Ahmadi die Bundeswehr beim Einsatz in Afghanistan. Dann bedrohten ihn Taliban. Seitdem kämpft er darum, dass die Deutschen sein Schicksal anerkennen.
Als Mohammad Essa Ahmadi an einem Dezembermorgen aufbricht, um Afghanistan zu verlassen, kreisen seine Gedanken um die Dinge, die seinen Weg in ein neues Leben erschweren könnten. Ahmadi denkt an die Wachleute am Grenzübergang zum Iran. Er denkt an die Stunden, die er auf einem zu kleinen Boot in der Ägäis ausharren wird. Er denkt, so erzählt er es heute, auch an die Tage, die er auf der abgedunkelten Ladefläche eines Lastwagens kauern muss, quer durch Europa rasend. Nur an Deutschland denkt er im Dezember 2016 nicht, als er die Hindernisse auf seiner Flucht vor den Taliban durchspielt.