Der Ramadan macht den Alltag für gläubige Muslime kompliziert: Während des Fastenmonats dürfen sie zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht essen oder trinken. Um dennoch genügend Kraft für den Tag zu haben, müssen sich die Fastenden also genau überlegen, wann sie Nahrung zu sich nehmen – manchmal auch zu sehr ungewöhnlichen Zeiten.
Dabei schlägt ihnen nicht immer viel Verständnis entgegen. Umso überraschter war ein Muslim in Dublin, wie ein Hotel ihn bei der Ausübung seiner Religion unterstützte. Der Mann übernachtete in einem Ibis-Hotel in der irischen Hauptstadt und hatte darum gebeten, ihm in der Nacht einen kleinen Snack bereitzustellen, damit er sich vor Tagesanbruch noch stärken könne. Das Hotel allerdings ließ sich nicht lumpen.
Statt eines kleinen Imbiss wurde für den muslimischen Gast das komplette Frühstücksbüffet aufgefahren, das normalerweise erst Stunden später angerichtet wird. Dafür machten sich die Angestellten die Mühe, um 2.30 Uhr in der Nacht alles vorzubereiten – und zwar für einen einzigen Gast.
Hotel in Dublin: Nicht nur guter Service, sondern auch viel Wertschätzung
Sein Kollege Hemant Buch, der den Muslim offenbar begleitete, erzählte die Geschichte auf Twitter. Die Hotel-Angestellten hätten gesagt, es sei das Mindeste, was sie tun könnten, berichtete er.
"In all dem Hass gibt es noch Menschlichkeit", lobte er und schrieb an die Hotelkette: "Ihr könnt stolz auf das Hotel in Dublin sein." Mittlerweile wurde der Tweet mehr als 100.000 Mal geliket und 20.000 Mal retweetet.
Auch andere User erzählten von ähnlichen Erlebnissen in anderen Hotels, in denen sie nicht nur einen guten Service, sondern auch die Wertschätzung ihrer Religion und Identität erlebten. "Ich hätte fast geweint", meint ein Muslim, der in Washington sogar eine persönliche Karte des Personals bekam.
Das Hotel in Dublin hat also alles richtig gemacht – nicht nur, indem es mit einer kleinen Aufmerksamkeit einem Gast seinen Aufenthalt verschönert hat. Auf Twitter werden Hotel und Personal in höchsten Tönen gelobt. "Es ist kein Luxushotel, aber die Leute haben ein gutes Herz", sagte Hemant Buch "USA Today". Durch die große Verbreitung des Tweets könnte sich die schöne Geste auch wirtschaftlich lohnen. Einige User zumindest merken bereits an, sie wüssten jetzt, wo sie das nächste Mal in Dublin übernachten wollen.
Quelle: Hemant Buch auf Twitter / "USA Today"
