Ägypten Nach tödlichen Unglücken: Britische Regierung warnt vor Tauchsafaris im Roten Meer

Das Boot mit dem Namen Sea Story, das am 25. November 2024 im Roten Meer in der Nähe von Marsa Alam, Ägypten, sank
Das Boot mit dem Namen Sea Story, das am 25. November 2024 im Roten Meer in der Nähe von Marsa Alam, Ägypten, sank
© Wang Dongzhen/Xinhua / Imago Images
Immer wieder kommt es im Roten Meer zu tödlichen Unglücken bei Tauchsafaris. Jetzt reagiert die britische Regierung und gibt Tipps, worauf man bei einem Trip achten sollte.

Im Februar 2024 sank die Luxusyacht "Sea Legend" im Roten Meer vor der ägyptischen Küste. Eine Tauchtouristin aus Deutschland gilt seitdem als vermisst. Der stern berichtete (Lesen Sie hier auch die exklusive Recherche zu einer unheimlichen Unfallserie im Roten Meer).

Nun warnt die britische Regierung nach mehreren Unglücken vor solchen Tauchsafari-Booten.

Am Donnerstag veröffentlichte sie eine Sicherheitswarnung. Darin bittet sie potenzielle Kunden, die auf Tauchsafarischiffen übernachten wollen, eindringlich, Reisen nur bei seriösen Anbietern zu buchen.

Tauchsafaris im Roten Meer: Boote mit Sicherheitsmängeln

"In den letzten fünf Jahren gab es 16 Unfälle mit Tauchbooten im Roten Meer. In den letzten 21 Monaten sind drei Tauchboote gesunken, wobei zahlreiche Menschen ums Leben kamen, darunter auch einige britische Staatsbürger", begründet die Regierung ihre Warnung. Zu den verunglückten Booten gehörten der Sicherheitswarnung zufolge die "Carlton Queen", die "Hurricane" und die "Sea Story".

Die Regierung kritisiert die schlechte Konstruktion der Tauchboote. Viele Boote seien stark verändert oder vergrößert worden, was ihre Stabilität beeinträchtigte. Die Rettungsausrüstung sei oft defekt gewesen oder habe gefehlt. Der Brandschutz sei unzureichend, Fluchtwege und Notausgänge seien nicht gekennzeichnet. Die Sicherheitseinweisungen für die Passagiere seien außerdem mangelhaft und die Besatzungen schlecht ausgebildet gewesen.

Die britische Regierung empfiehlt daher, Tauchkreuzfahrten nur bei seriösen Anbietern zu buchen, die Sicherheitsstandards garantieren. Kunden sollten bei der Ankunft an Bord eine gründliche Sicherheitseinweisung verlangen. Diese sollte das Notsignal, die Notausgänge, die Sammelplätze, den Standort und die Verwendung der Sicherheitsausrüstung sowie die Verfahren zum Verlassen des Schiffes umfassen.

Britische Regierung rät zur äußersten Vorsicht bei Auswahl der Schiffe in Ägypten

Andrew Moll OBE, leitender Inspektor für Seeunfälle, betonte: "Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass solche Schiffe wahrscheinlich nicht nach den Standards ähnlicher Schiffe im Vereinigten Königreich gebaut, gewartet, ausgerüstet und betrieben werden, und wir raten dringend zu äußerster Vorsicht bei der Auswahl eines Schiffes."

Der Marine Accident Investigation Branch (MAIB) weist zudem darauf hin, dass Tauchsafaris oft mit irreführenden Bewertungen und Rezensionen vermarktet würden. Einige Urlauber hätten bei ihrer Ankunft festgestellt, dass sie auf ein anderes Schiff umgebucht worden waren.

"Die zahlreichen tödlichen Unfälle und Schiffsunglücke der letzten Zeit zeigen deutlich, dass die lokalen Sicherheitsstandards von Tauchbooten, die im Roten Meer verkehren, weit unter den in Großbritannien und Europa üblichen Standards liegen können."

rw

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