"QM2" in Hamburg Zum dritten Mal verrückt nach Mary

Die "Queen Mary 2", das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, ist erneut in Hamburg zu Gast - diesmal zu Reparaturarbeiten. Tausende von Schaulustigen säumten auch beim dritten Besuch die Elbe. Bei der Ankunft lief allerdings nicht alles nach Plan.

Die "Königin der Meere" kam diesmal im Abendlicht die Elbe herauf. Als sie gegen 17.30 Uhr die Hamburger Stadtgrenze bei Willkommhöft erreicht, sind die mehr als 4000 Menschen begeistert. Sektkorken knallen, die englische Nationalhymne "God save the Queen" ist aus den Lautsprechern der weltbekannten "Schiffsbegrüßungsanlage" zu hören. Die Schiffssirenen auf der hell erleuchteten "Queen Mary 2" antworten mit ohrenbetäubendem Tuten.

"Das ist richtig ergreifend, auch beim dritten Mal", sagt eine 50- jährige Kauffrau. Die ersten beiden Hamburg-Besuche des Schiffs- Riesen hat sie früh morgens "so hautnah miterlebt, wie es eben geht". Ein junger Mann aus Stuttgart steht schon seit Dienstagmittag am Ufer, damit er das Schiff aus der ersten Reihe sehen und fotografieren kann. Auch er gehört zur Fan-Gemeinde und ist zum dritten Mal dabei. "Es ist einfach tränentreibend schön, wenn die Queen vorüberfährt", sagt er.Auch einige Anglistik-Studenten sind an die Elbe nach Willkommhöft gekommen, um das größte Kreuzfahrtschiff der Welt mit Kerzen und Jubel zu begrüßen. "Hamburg und die Queen, das hat schon Kult-Charakter", finden die jungen Leute. Sie haben ihre Fahrräder dabei und wollen das Schiff elbaufwärts bis kurz vor die Landungsbrücken begleiten.

Niedrigwasser durchkreuzt Pläne

Diesmal winken ihnen keine Passagiere zu, denn die "Queen" ist nicht auf Vergnügungsfahrt. An Bord sind nur Seeleute - rund 600 der sonst mehr als 1200 Mann starken Besatzung - und einige Mitarbeiter von Blohm und Voss. Sie waren bereits in Southampton an Bord gegangen, um die Werftarbeiten in Hamburg schon auf See vorzubereiten. Wegen extremen Niedrigwassers der Elbe konnte die "Queen Mary 2" nicht wie geplant am Dienstagabend in das Trockendock von Blohm und Voss im Hamburger Hafen bugsiert werden. Der Ozeanriese werde am Kreuzfahrtterminal festmachen und Mittwoch früh gegen 9.00 Uhr mit dem morgendlichen Hochwasser eingedockt. Diese Entscheidung trafen Hafenlotse, Hafenkapitän und der Kapitän der "Queen" am Nachmittag. Bei einem Pegelstand der Elbe von minus 75 Zentimeter unter dem Normal-Hochwasser sei das Manöver zu riskant.

Auf der Werft soll der im Jahr 2003 gebaute Schiffs-Gigant routinemäßig überprüft werden. Neben den Wartungsarbeiten sind Verbesserungen im Hotelbereich und ein neuer Farbanstrich geplant, teilte die Cunard-Line mit. Der Auftrag für Blohm und Voss liege im zweistelligen Millionenbereich. Die Werft-Arbeiten sollen bis zum 19. November abgeschlossen sein. Dann soll der Luxus-Liner den Hamburger Hafen zwischen 5.00 und 7.00 Uhr morgens wieder verlassen.

Elf Tage "Verrückt nach Mary"

Elf Tage lang wird die "Queen Mary II" zuvor aber im Hamburger Hafen zu sehen sein, so lange wie nie zuvor. Von den Landungsbrücken oder vom Fischmarkt aus hat man einen überaus guten Blick auf das Super-Schiff, dessen Aufbauten rund 40 Meter aus dem Trockendock herausragen. Wie viele tausend Menschen das Spektakel rund um die Meeres-Königin diesmal mitmachen, steht noch nicht fest. Sicher ist aber schon jetzt, dass die Hamburger auch beim dritten Besuch des Ozean-Riesen wieder "verrückt nach Mary" sind.

DPA
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