Wellness Paul im Glück

Eltern sind abgemeldet im Robinson Club Fleesensee - und können sich deshalb mit gutem Gewissen entspannen.

Warum sagt einem eigentlich niemand, wie das endet mit den Kindern im "Roby Club"? Warum warnt einen keiner vor ihren Trennungstränen, ihrer Wut und Verzweiflung? Paul, gerade drei Jahre alt geworden, soll hier für ein Wochenende sein Glück finden, während es sich seine Eltern im Spa des Robinson Club Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern gut gehen lassen. Gleich nach der Ankunft geht es los für Paul, zu einem rauchenden Vulkan aus Sand auf dem clubeigenen Spielplatz. Zum Abendessen ist das Wiedersehen mit seinen Eltern geplant. Deren Stimmung schwankt unterdessen zwischen schlechtem Gewissen und einer gewissen Erleichterung, endlich einmal in Ruhe etwas lesen zu können. So warten sie um 18 Uhr leicht nervös an der Bar.

Für Kind und Kegel

Robinson Club Fleesensee

Penkowerstraße 2
17213 Göhren-Lebbin
Tel.: 039932/802 00
www.robinson-deutschland.de

DZ/VP

für 2 Erwachsene und 1 Kind (2 bis 5 Jahre) ab 262,20 Euro pro Nacht (Wintersaison); Kinder bis 2 Jahre sind frei

Wellness:

6000 Quadratmeter, Thermalbad innen und außen, verschiedene Saunen, Massagen und Beauty-Anwendungen;
außerdem Golfen, Tennis, Reiten, Fitness, Bogensport, Wassersport gegen Gebühr

Die Kinderbetreuerin Silke taucht auf - ohne Paul. Nun, Paul wolle doch lieber mit den anderen Kindern essen. 20 Minuten und einen Drink später erscheint Paul, den Mund ketchupverschmiert, die Haare verschwitzt. Begeistert ist er: von dem tollen Vulkan, den sie gebaut haben! Von dem Eis, das es als Nachtisch gab! Von den Eltern, die er jetzt endlich wiedersieht - na ja. Er möchte lieber noch zum Kinder-Abendprogramm. Und so verbringen die Eltern drei wunderbare Stunden am ungestörten Zweiertisch im "Spezialitätenrestaurant Storchennest". Um 21 Uhr endet der "Roby Club", zu einer Zeit, in der Paul sonst seine Hand allenfalls noch bewegt, um ein Kuscheltier heranzuziehen.

Am nächsten Morgen ignoriert Paul das opulente Frühstücksbüfett - zu groß ist die Vorfreude auf den "Roby Club". Eine Fotorallye ist geplant. Die Verabschiedung fällt kurz, aber schmerzvoll aus - für den Vater: Mit einem "Du kannst jetzt nach Hause gehen!" schiebt Paul ihn weg. Erst am Abend lässt er sich wieder einfangen. Der nächste Tag aber ist ein tragischer für Paul, denn nach den Indianerspielen am Vormittag geht es nach Hause. Paul weint und tobt, die Indianerschminke zerläuft im Gesicht. So schmerzvoll enden für ihn zwei Tage pure Wellness. Und seine Eltern? Ach ja, auch die wurden verwöhnt: von sanften Händen bei der Gesichtskosmetik (die Mutter) und starken Händen bei der Rückenmassage (der Vater). Die größte Erholung allerdings verschafften ihnen Menschen, die sie nur selten sahen: die Kinderbetreuerinnen.

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Jan Schweitzer

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