Schon im kommenden Jahr möchte das US-Start-up Space Perspective mit dem Weltraum-Ballon "Neptune" starten. Geplant sind sechsstündige Flüge in einer maximalen Höhe von 100.000 Fuß (30 Kilometer). Gestartet wird entweder vom Land oder von einem Schiff, dann soll es mit 20 Kilometern pro Stunde gemütlich Richtung Gipfel gehen und dann wieder hinunter.
Bislang ist das alles bloße Theorie: Einen Flug hat Space Perspective noch nicht absolviert und die Planungen laufen schon seit 2020. Selbst ein angekündigter Testbetrieb scheint bislang noch nicht im Gang zu sein.
Eines der wohl stillsten Örtchen
Das hält das Unternehmen aber nicht davon ab, weiterhin kräftig für das Projekt zu werben. Immer wieder zeigt Space Perspective die Lounge, die den Mittelpunkt des Ballons bildet. Darin stehen neun gemütliche Sessel und eine Bar.
Space Perspective gibt an, dass besonders eine Frage die Interessenten beschäftige. Das Unternehmen schreibt: "Eine der ersten Fragen, die wir zu unserem sechsstündigen Weltraumflug erhalten, lautet: 'Ähm, wie wäre es mit ... auf die Toilette gehen?'"

Die Antwort liefert das Start-up nun und stellt nach eigenen Angaben das erste "Space Spa" der Welt vor. Gezeigt werden fünf Bilder eines Badezimmers, das zwar zunächst an die Toiletten an Bord eines Flugzeugs erinnert, aber geräumiger wirkt.
Space Perspective beschreibt das stille Örtchen wie folgt: "Mit sanften, beruhigenden Farbtönen, lebenden Pflanzen, atemberaubenden Fensterausblicken, hochwertigen Produkten und einzigartiger Geräuschkulisse ist es der ultimative Rückzugsort für unsere Entdecker während ihrer transformativen Reise an den Rand des Weltraums. Plüschige Sitzgelegenheiten auf dem Toilettendeckel ermöglichen es, bequem eine Weile zu bleiben und einen Moment der Einsamkeit zu genießen. Und weil es Wi-Fi gibt, kann man sogar ein Selfie in luftiger Höhe machen."
125.000 US-Dollar und trotzdem kein Astronaut
Bevor die Vorfreude auf das Geschäft des Lebens nun zu groß wird: Ein Besuch auf dem Plüschsitz in luftiger Höhe lässt sich das Unternehmen, sollte es tatsächlich irgendwann mit dem "Neptune" abheben, fürstlich bezahlen. Die Reservierung für einen Sitz an Bord kostet aktuell 125.000 US-Dollar.
So richtig in den Weltraum kommt man mit dem "Neptune"-Ballon übrigens nicht: Die Fédération Aéronautique Internationale (FAI) definiert die Grenze zum Weltraum bei 100 Kilometern Höhe über dem Meeresspiegel. Mit 30 Kilometern würde sich der Ballon noch in der Stratosphäre aufhalten, dort, wo auch Wetterballons zu finden sind.
Wenn man gelandet ist, darf man sich also auch nicht Astronaut nennen – das gilt in den USA erst ab 80 Kilometern Höhe, international liegt die Grenze sogar bei den besagten 100 Kilometern.
Quelle: Gizmodo