Heftige Checks und Zusammenstöße mit der Bande gehören bei Eishockey-Spielen eigentlich zur Tagesordnung. Für den deutschen Eishockey-Profi Mike Glemser hat so ein Zusammenstoß nun aber ernste Folgen: Er ist vom Hals abwärts gelähmt.
Glemser hatte früher in der deutschen U20-Nationalmannschaft gespielt, im Verein spielte er für die Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga. Dort passierte bei einem Spiel gegen den SC Riessersee der schlimme Zwischenfall: In der neunten Minute krachte Glemser zuerst mit einem Gegenspieler zusammen und anschließend mit dem Kopf voraus in die Bande. Was in den meisten Fällen glimpflich ausgeht, erforderte dieses Mal bei Glemser noch auf dem Eis für eine mehrere Minuten dauernde Behandlung.
Mike Glemser: Vater berichtet über Zustand des gelähmten Eishockey-Profis
Das ganze Ausmaß des Unfalls wurde dann aber erst im Krankenhaus deutlich: Gleich zwei Wirbel an der Halswirbelsäule waren gebrochen, Glemser musste mehrfach operiert werden und lag zehn Tage lang im künstlichen Koma.
Trotz der Bemühungen der Ärzte ist Glemser nun halsabwärts gelähmt, wie sein Vater Kenneth Glemser dem Bayerischen Rundfunk mitteilte: "Im oberen Bereich geht nur der Bizeps Stand jetzt, heißt keine Hände, kein Handgelenk, im Beinbereich geht gar nichts, das ist alles komplett lahmgelegt." Ursache dafür ist, dass bei dem Unfall auch das Rückenmark stark beschädigt wurde.
Neben der Motorik sind die Folgen des Unfalls sogar potenziell lebensgefährlich, denn laut Starbulls Rosenheim ist auch die Atmungsaktivität des Zwerchfells von der Lähmung betroffen, Glemser muss daher nach wie vor künstlich beatmet werden. Ein erstes Ziel sei nun, dass Glemser sich wieder per Rollstuhl fortbewegen könne.
Unterstützung erhält er dabei von seinem Verein und seiner Familie: Die haben zusammen eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die bereits in den ersten 24 Stunden ihr Ziel von 250.000 Euro erreicht hat. Inzwischen steht sie bei mehr als 415.000 Euro.