Austritte IG Metall verliert weiter Mitglieder

Nach der endlosen Führungsdiskussion hat die Gewerkschaft ein neues Problem: Zu wenig Junge und Frauen.

Die IG Metall ist mit rund 2,554 Millionen Mitgliedern die größte Industriegewerkschaft der Welt. Allerdings schrumpft sie immer schneller: In diesem Jahr hat die Gewerkschaft schon fast 90.000 Mitglieder verloren, im gesamten Jahr 2002 gab es ein Minus von 66.000 Beitragszahlern. Seit der deutschen Einheit und dem Zuwachs durch die Ost-Metaller ist die Gewerkschaft unter dem Strich um eine Million Mitglieder ärmer geworden. Auch Fusionen mit der Textil-Gewerkschaft GTB und der Gewerkschaft Holz und Kunststoff (GHK) konnten den Abwärtstrend nicht stoppen.

Arbeitsplätze in Metallbranche gehen zurück

Hauptgrund für den dramatischen Schwund ist der Abbau von Arbeitsplätzen in den von der IG Metall vertretenen Branchen. Darüber hinaus gelingt es der Gewerkschaft aber nicht, ausreichend junge Mitglieder, Frauen und Angestellte zu werben. Der typische "Metaller" ist der ältere männliche Industriearbeiter. Mehr als 1,1 Millionen Mitglieder sind älter als 50 Jahre, knapp 570.000 sind Rentner und Vorruheständler. Dagegen sind nur 200.000 Mitglieder in der IG Metall jünger als 27. In kleinen und mittleren Unternehmen fasst die Gewerkschaft nur schwer Fuß. Angestellte sind in ihren Reihen ebenso unterrepräsentiert wie Frauen.

DPA

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