Finnland hat bereits 2019 begonnen, Onlinekurse im Bereich Zukunfts-Kompetenzen für die Bevölkerung anzubieten. "So etwas brauchen wir auch", sagte nun die Vorsitzende des Digitalrats, Katrin Suder, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Dem Staat komme eine besondere Verantwortung zu, um Lernen über den Lebensweg hinweg zu gestalten, sagte Suder. "Das alles geht nur mit zentraler Verantwortung, mit entsprechenden Finanzmitteln und vor allem mit dem Willen, das jetzt zu gestalten." Nötig sei "ein Wumms" nicht nur bei den Konjunkturhilfen, sondern auch beim digitalen Wandel. Hintergrund ist die Erwartung des Digitalrats, dass sich die Berufsbilder durch die veränderte Arbeitsweise während der Krise grundlegend wandeln.
Fortbildungen aufgrund des schnellen Wandels
"Wir haben in der Corona-Zeit eine Sprung-Digitalisierung erlebt", sagte Suder der Zeitung. "Was sonst drei Jahre gedauert hätte, ist nun in drei Monaten geschehen - ob es ums bargeldlose Bezahlen geht, um Bankgeschäfte im Internet, um den Online-Handel." Der Schritt zur vollständigen Automatisierung von körperlicher oder geistiger Routinearbeit sei dann nicht mehr groß.
Die Unternehmensberaterin und frühere Staatssekretärin im Verteidigungsministerium leitet den Digitalrat seit seiner Gründung vor zwei Jahren. Das Gremium berät die Bundesregierung in Fragen der Digitalisierung.