Die Europäische Union hat die Reform der milliardenschweren Agrarbeihilfen vollendet. Die Agrarminister einigten sich in der Nacht zum Donnerstag in Luxemburg auf die Neuausrichtung der noch fehlenden Marktordnungen für Tabak, Oliven, Baumwolle und Hopfen. Dabei ging es um etwa 4,2 Milliarden Euro. Die wohl wichtigste Weichenstellung betrifft den Tabaksektor. Um ihre Glaubwürdigkeit im Kampf gegen das Rauchen zu stärken, laufen mittelfristig die produktionsbezogenen Beihilfen für den Tabakanbau aus.
Beihilfen von Mengen entkoppelt
Das Geld soll teilweise in die Anbaugebiete fließen, um dort andere Verdienstmöglichkeiten für die Pflanzer zu schaffen. Die Landwirte erhalten zudem einen Teil ihrer früheren Prämien künftig unabhängig von der angebauten Menge. Diese so genannte Entkopplung der Beihilfen soll sie dazu bewegen, die Produktion einzustellen. Insgesamt gibt die EU knapp eine Milliarde für den Tabakanbau aus.
Die EU hatte im Juni 2003 mit dem radikalen Systemwechsel bei den Beihilfen bei Fleisch und Getreide begonnen. Kernstück der Reform ist die so genannte Entkopplung der Prämien von der Produktion. Damit soll den Landwirten vor allem der Anreiz zur Überproduktion genommen werden.