AKTIENNEWS RWE will größter US-Wasserversorger werden

Der Essener Energiekonzern RWE wird durch die rund zehn Milliarden Mark teuere Übernahme der American Water Works Company zum größten Wasseranbieter in den USA.

Der Stromriese legte am Montag ein freundliches Übernahmeangebot für das größte an der New Yorker Börse notierte Wasserunternehmen der USA vor. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen stimmten der Übernahme bereits zu. Den Kaufpreis in Höhe von 9,7 Milliarden Mark (fünf Milliarden Euro) will der Essener Stromriese in bar zahlen. Außerdem wird er Verbindlichkeiten in Höhe von 3,2 Milliarden Euro übernehmen. An der Börse sorgte das US-Engagement des Essener Stromriesen für Nervösität. Zunächst verlor die RWE-Aktie mehr als fünf Prozent, konnte diese Verluste aber bis zum frühen Nachmittag wieder wett machen und drehte zeitweilig sogar ins Plus.

Der RWE-Konzern ist mit Thames Water, der Führungsgesellschaft für das Kerngeschäftsfeld Wasser, schon heute die Nummer drei im weltweiten Wassermarkt, hinter den französischen Unternehmen Suez Lyonnaise des Eaux und Vivendi. Durch die Übernahme von American Water wird der Abstand der Essener zu den Konkurrenten nun deutlich kleiner.

RWE hat sich angeblich bereits 24 Prozent der American Water-Aktien gesichert und ist überzeugt davon, die Mehrheit an dem Unternehmen zu erhalten. Ziel ist es, alle ausstehenden Stammaktien zu erwerben. Der gebotene Kaufpreis je Aktie liegt mit 46 Dollar um 36,5 Prozent über dem Aktienkurs-Durchschnitt der vergangenen 30 Tage. Mit dem Abschluss der Übernahme wird allerdings erst in knapp zwei Jahren gerechnet.

American Water Works versorgt Kunden in 23 Bundesstaaten. In den vergangenen zwölf Monaten erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 634 Millionen Dollar (682 Millionen Euro).

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