Seit Mitte Dezember gelten die neuen Preise, doch den ersten Praxistest hat die Bahn nicht bestanden: Mehr als 30 Prozent aller Beratungen beim großen Test vom stern und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) waren falsch - es wäre billiger, schneller oder mit weniger häufigem Umsteigen gegangen. 256 realitätsgetreue Fälle wurden zwischen dem 24. Februar und dem 9. März überprüft - Fahrten von Husum bis Lindau, von Alleinreisenden oder Großfamilien, von Kunden mit und ohne Bahncard.
Die Testkäufer des beauftragten Qualitätsforschungsinstituts Quotas haben in ganz Deutschland in den Reisezentren der Bahn nach der "besten Variante" gefragt. Als richtig galten die Auskünfte, wenn die schnellste oder billigste Verbindung angegeben wurde - Letztere unter der Annahme, dass Kunden bereit sind, auch etwas länger zu reisen, wenn es dafür günstiger wird. Ebenso wie in der Realität wurden den Verkäufern Zeitkorridore angeboten: Die Tester waren bereit, auch etwas früher oder später (jeweils ca. 1 Stunde) als zum gewünschten Zeitpunkt zu fahren.
Wie getestet wurde:
Getestet wurde die optimale Verbindung, das heißt zusätzlicher Aufwand während der Fahrt musste sich finanziell lohnen. Eine Strecke wurde erst dann als besser bewertet, wenn jeder zusätzliche Umstieg wieder mindestens vier Euro Ersparnis einbrachte beziehungsweise jede Stunde längere Fahrtdauer mindestens 12 Euro. Bei der Überprüfung der Verbindung wurde eine Abweichung von zwei Euro gegenüber dem optimalen Ergebnis noch als richtig gewertet. Der Test ist eine zuverlässige Stichprobe, er ist nicht repräsentativ für alle Ticketkäufe in Deutschland.
Untersuchungsbereich
Die Verkaufsstellen in mehr als 140 Bahnhöfen in ganz Deutschland.
Qualitätstester
Beauftragt wurde das Hamburger Qualitätsforschungsinstitut Quotas, das unter anderem auch für die Post die Brieflaufzeiten misst.
Stichprobengröße
256 Tests