Banken Guter Service - und den am liebsten umsonst

Deutsche erwarten von ihrem Geldinstitut umfassende Leistungen zu günstigen Preisen. Neben einer hohen Verzinsung und Preistransparenz spielen aber auch moral-ethische Grundsätze eine wichtige Rolle.

Bankdienstleistungen sollten nach dem Willen einer deutlichen Mehrheit der Deutschen (80 Prozent) umfassend, aber auch preisgünstig bis kostenlos sein. Dies hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Marktforschung in einer vom Versicherungskonzern Allianz beauftragten Studie unter deutschen Bankkunden ermittelt.

Wichtig waren dabei für viele Befragte günstige Preise und Konditionen für Girokonten (86 Prozent), gefolgt von Preistransparenz und einer kostenlosen Beratung (jeweils 80 Prozent). Auch eine hohe Verzinsung spiele eine große Rolle. Für 42 Prozent der Befragten waren bei der Geldanlage zudem moral-ethische Grundsätze bedeutend - wie Investitionen in Firmen, die umweltschonend oder ohne Kinderarbeit produzieren.

Gleichzeitig wächst der GfK zufolge die Sorge um die eigene finanzielle Situation: Nur 15 Prozent der Bankkunden sind mit ihren Möglichkeiten zufrieden, Geld für größere Anschaffungen, schlechte Zeiten oder die Erfüllung größerer Wünsche zu sparen. Nur ein Viertel der Befragten halten ihre Altersvorsorge für zufriedenstellend, immerhin 36 Prozent sehen sich hinreichend abgesichert gegen Unfälle, Krankheiten oder Schicksalsschläge.

Größeres Interesse für Finanzthemen

Zwei Drittel der Befragten machen sich Sorgen, die Finanzkrise könne sich auf ihre eigene Situation auswirken. Nach Ansicht von Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise würden Finanzthemen auch einem größeren Teil der Gesellschaft zugänglich: "Kapitalmarktthemen sind heute kein esoterisches Thema mehr für Spezialisten, sondern berühren breite Bevölkerungsschichten direkt als Anleger", sagte er. Insgesamt 78 Prozent der Bankkunden fordern konkretere Regeln der Banken für ihr Risikoverhalten, 74 Prozent eine intensivere Aufsicht.

Beim Thema Größe von Banken gehen die Meinungen auseinander: Einerseits sehen rund 60 Prozent der Befragten in starken, unabhängigen Banken Garanten für das deutsche Wirtschaftswachstum und gleichzeitig günstige Produkte. Andererseits fürchten 49 Prozent bei Bankenfusionen Filialschließung und Stellenabbau. Schließen sich Banken zusammen, wünschen sich knapp die Hälfte der Befragten deutsche Eigentümer, 55 Prozent legen mehr wert auf Kundenorientierung.

Die Studie wurde von 16. bis 21. Mai 2008 unter 1014 Frauen und Männern ab 18 Jahren durchgeführt. 72 Prozent der Befragten sind Kunden bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, 28 Prozent sind Kunden bei Privatbanken.

Lio