Zwar hält der Essener Technologiekonzern ThyssenKrupp nach Angaben von Vorstandschef Ekkehard Schulz an dem Ziel fest, "so schnell wie möglich" einen normalisierten Gewinn vor Steuern von 1,5 Milliarden Euro zu erzielen. "Im laufenden Geschäftsjahr werden wir es noch nicht erreichen. Dafür ist das prognostizierte Wirtschaftswachstum zu gering und mit zu vielen Unsicherheiten behaftet", sagte Schulz. "Wir sind aber überzeugt, dass unser Gewinnziel das Potenzial von ThyssenKrupp realistisch widerspiegelt", betonte Schulz am Donnerstag. Für das laufende Geschäftsjahr 2003/2004 erwartet ThyssenKrupp nach eigenen Angaben einen Umsatz in Höhe von 38 Milliarden Euro. Schulz erklärte, falls die vielfach prognostizierte schwache Konjunkturerholung eintrete, werde dies die Geschäftsentwicklung des Konzerns positiv beeinflussen. Beim Ergebnis vor Steuern strebt ThyssenKrupp laut Schulz gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Verbesserung an.
Netto-Verbindlichkeiten reduziert
Das Unternehmen hat sich nach Einschätzung des Vorstandschefs im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 "gut behauptet". Das Ergebnis vor Steuern konnte im Vergleich zum Vorjahr von 419 Millionen auf 734 Millionen Euro verbessert werden. Der Konzernjahresüberschuss stieg von 216 Millionen auf 512 Millionen Euro. Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum 30. September 2003 4,2 Milliarden Euro. "Damit haben wir die Netto-Finanzverbindlichkeiten seit Sommer 2001, trotz des Kaufs eigener Aktien im Mai 2003, um über 4 Milliarden Euro reduziert", erklärte Schulz.
Konjunkturschwäche hinterließ Spuren
Das Geschäftsjahr 2002/2003 war nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden durch die anhaltend enttäuschende konjunkturelle Entwicklung vieler Volkswirtschaften belastet. Die Weltwirtschaft habe sich 2003 schwächer entwickelt als noch Ende vergangenen Jahres erwartet. Die Wachstumsprognosen für wichtige Industrieländer mussten im Jahresverlauf zum Teil mehr als halbiert werden. Diese konjunkturelle Entwicklung hat laut Schulz auch bei ThyssenKrupp ihre Spuren hinterlassen.
Leicht gesunkener Auftragseingang
Der Auftragseingang verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um ein Prozent auf 36 Milliarden Euro, der Umsatz gab um zwei Prozent auf 36,1 Milliarden Euro nach. Bei einem unveränderten Euro-Dollar-Wechselkurs wären Auftragseingang und Umsatz der Firmensegmente um jeweils gut zwei Prozent gestiegen, betonte Schulz.