Im laufenden Quartal will Apple zwar wieder einen, wenn auch geringen Nettogewinn erwirtschaften, eine Prognose für das im September endende Geschäftsjahr 2002/03 lehnt das kalifornische Unternehmen angesichts der Kriegsgefahr im Irak aber ab. Im laufenden zweiten Quartal dürfte der Umsatz im Vergleich zum abgelaufenen Quartal in etwa stagnieren. Anderson kündigte an, Apple werde trotz der schwachen Konjunktur weiter investieren und neue Produkte und Anwendungen entwickeln. Impulse erwartet sich der Konzern zudem durch seine "Switch"-Kampagne, die Nutzer des Windows-Betriebssystems von Microsoft zum Wechsel auf Produkte von Apple animieren soll.
Umsatz leicht unter Analystenerwarungen
Im Auftaktquartal verbuchte Apple einen Fehlbetrag von acht Millionen Dollar oder 0,02 Dollar je Aktie nach einem Gewinn von 38 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Besonders Aufwendungen für die Umstrukturierung über 17 Millionen Dollar haben das Nettoergebnis belastet, teilte Apple mit. Der Quartalsumsatz wuchs um sieben Prozent auf 1,47 Milliarden Dollar, lag aber knapp unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen. Ohne Einmalaufwendungen bezifferte Apple den Gewinn auf 0,03 Dollar je Aktie. Bereits vor drei Monaten hatte Apple vor einem schlechten Verlauf des für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäfts gewarnt.
Zuwächse im Konsumenten-Geschäft erwartet
"Wir werden bei unserem Produktprogramm und unseren Vertriebskanälen weiter vor der Konkurrenz liegen, so dass wir bei einer Wirtschaftserholung auf Wachstum eingestellt sind", kündigte Anderson an. Mehr als die Hälfte der Umsätze in den 51 unternehmenseigenen Apple-Shops kommt von Kunden, die bislang auf Windows gesetzt hatten. "Wir glauben wirklich, dass wir im Konsumentengeschäft Marktanteile gewinnen können", sagte der Finanzchef. Apple hat bei PCs aktuell einen Marktanteil von zwei bis drei Prozent und gilt eher als Nischenanbieter im Bereich Werbung, Musik oder Bildung. Aber auch hier musste der Konzern nach Andersons Worten Einbußen hinnehmen. Die "Switch"-Kampagne mache sich hingegen langsam positiv bemerkbar.
Deutschland-Chef Frank Steinhoff sagte dazu, er halte eine durchgreifende Belebung der Nachfrage im letzten Quartal 2002/03 für möglich. "Ich sehe in Deutschland zur Zeit erste positive Zeichen", sagte der Manager, ohne Verkaufs- oder Umsatzzahlen zu nennen. "Um richtig zu wachsen, muss natürlich auch die Stammkundschaft wieder in Kauflaune kommen", fügte er hinzu. "Die große Masse erwarte ich im vierten Quartal 2002/03 oder im Auftaktquartal des kommenden Geschäftsjahres."