Den rund 20 Millionen Rentnern winkt 2008 eine deutlich höhere Rentenanpassung als in diesem Jahr. Für West-Rentner zeichnet sich zum 1. Juli 2008 eine Rentenanpassung von 1,03 Prozent ab, für Ost-Rentner von 1,13 Prozent. Diese Zahlen gab die Deutsche Rentenversicherung Bund bekannt. Sie beruhen auf aktuellen Modellrechnungen der Experten im so genannten Schätzerkreis.
Mitte des Jahres waren die Renten nach drei Nullrunden in Folge um 0,54 Prozent angehoben worden. Die günstigere Prognose für 2008 ergibt sich aus der anhaltenden Belebung am Arbeitsmarkt und den wieder steigenden Einkommen der Beschäftigten. Erst kürzlich hatte Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) die Erwartung ausgesprochen, die nächste Rentenerhöhung könnte auf dem Niveau dieses Jahres liegen. Dies ist nun offenbar überholt.
Da die für die nächste Rentenanpassung entscheidenden Daten erst im kommenden Frühjahr verfügbar seien, werde sich der tatsächliche Wert von den aktuell geschätzten Werten "mit großer Sicherheit" noch unterscheiden, heißt es in der Mitteilung der Rentenversicherung. Für 2011 erscheine eine Absenkung des Beitragsatzes möglich. Dieser liegt derzeit bei 19,9 Prozent.
Die Rentenkassen profitieren von der guten Konjunktur: Ihre eiserne Reserve werde zum Jahresende bei voraussichtlich 11,5 Milliarden Euro oder 0,72 Monatsausgaben liegen. Aufgrund der günstigen Wirtschaftsentwicklung geht der Schätzerkreis von einer Einnahmeverbesserung für 2007 bei den Pflichtbeiträgen von rund 850 Millionen Euro aus.