Ein anhaltend starkes USA-Geschäft hält Europas größten Softwarekonzern SAP auf Kurs: Der Umsatz wuchs um 9 Prozent. Vorstandschef Henning Kagermann bestätigte am Donnerstag in New York die Prognose für das gesamte Jahr, die Lizenzumsätze um 10 Prozent und die operative Gewinnmarge um einen Prozentpunkt zu steigern.
Überall zugelegt
Der Walldorfer Konzern erzielte im zweiten Quartal einen Konzerngewinn von 249 Millionen Euro (Vorjahr: 219 Mio). Das Betriebsergebnis lag bei 391 Millionen nach 340 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz stieg bei dem weltgrößten Anbieter von betriebswirtschaftlicher Software von 1,6 auf 1,8 Milliarden Euro. Die Lizenzerlöse wuchsen von 431 Millionen auf 497 Millionen Euro.
"Wir sehen weiterhin ein positives wirtschaftliches Umfeld im US- amerikanischen Markt", erklärte Kagermann. "In Europa gibt es erste Signale für eine Stabilisierung unseres Geschäftes bei einem gedämpfen Marktumfeld." Bei den Softwarelizenzumsätzen sei das USA-Geschäft mit einem Anstieg um 63 Prozent der Wachstumstreiber gewesen. Auf dem deutschen Markt habe es ein Plus zum Vorjahr um 10 Prozent gegeben. Die Erlöse gelten als wichtige Größe bei SAP, da Folgeeinnahmen aus Wartungs- und Serviceleistungen zu erwarten sind.
Märkte trotzdem enttäuscht
Die Börse reagierte unterdessen enttäuscht auf die Quartalszahlen. Im frühen Handel sackten die Aktien der SAP AG um 2,77 Prozent auf 124,50 Euro ab. Sie waren damit der zweitschwächster Wert im DAX. Das weltweit drittgrößte Softwarehaus habe mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen des Finanzmarktes nur erfüllt aber nicht übertroffen, begründeten Händler die Kursverluste.
Gemessen an den Softwarelizenzumsätzen konnte SAP nach eigenen Angaben den weltweiten Marktanteil im Vergleich zu seinen vier Mitkonkurrenzen Microsoft, Oracle, Peoplesoft, Siebel weiter erhöhen und seine Spitzenposition ausbauen. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Konzern von knapp 29.000 auf 31.000. (dpa)