Geldanlagen unter sozial-ökologischen Kriterien müssen traditionellen Anlageformen nicht unbedingt in Attraktivität nachstehen, meint die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) in Leipzig. Das Urteil, mit so genannten "Grün"-Anlagen sei kein Geld zu verdienen, sei so pauschal nicht berechtigt, meint VZS-Finanzexpertin Andrea Hoffmann.
Kein Verzicht auf Rendite
Zwar gebe es Angebote, bei denen der Sparer bewusst einen niedrigeren Ertrag in Kauf nimmt, um ein bestimmtes Projekt zu unterstützen. "Doch wer sich zum Beispiel für ethische Investmentfonds entscheidet, braucht nicht von vornherein auf Rendite zu verzichten", so die Verbraucherschützerin. Möglicherweise brächten diese sogar mehr als die traditionellen Fonds. Bei der "Riester-Rente" könnten ihrer Ansicht nach ebenfalls sozial-ökologische Anlagekriterien berücksichtigt werden. "Lebensversicherer legen die eingezahlten Gelder schließlich ebenso auf den Kapitalmärkten an wie Banken oder Sparkassen", so Hoffmann.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Verbraucherzentrale Sachsen
Persönliche Wertvorstellungen entscheiden
Das Problem bei "Grün"-Anlagen liegt den Angaben zufolge oft in der Abgrenzung der Kriterien, was ethisch vertretbar ist und was nicht. Zudem mangele es oft an Kontrollmöglichkeiten. "Letztlich hängt die Festlegung der Kriterien für die Anlageentscheidung von den ganz persönlichen Wertvorstellungen eines jeden Anlegers ab", erklärt Hoffmann. So seien für manche Anleger gerade jetzt Investitionen in die Rüstungsindustrie unerträglich, für andere Tierversuche.
Eigene Broschüre
Zum Thema der sozial-ökologischen Anlagen haben die Verbraucherzentralen die Broschüre "Ethisches Investment - Rendite mit gutem Gewissen" herausgeben. Sie ist in den Beratungseinrichtungen der Verbraucherzentrale Sachsen für 7,80 Euro erhältlich.