Auf Millionen Bundesbürger wartet in diesem Jahr bequeme Ferien. "Alles in Euro" heißt es erstmals für alle Urlauber, die innerhalb der Europäischen Union verreisen. Vorbei die Zeiten, in denen man sich vorher schon über die Währung im Urlaubsland, über die besten Wechselkurse und Umtauschgebühren den Kopf zerbrechen musste. Und mehr Geld hat der Eurolandtourist durch den Wegfall saftiger Tauschkosten auch noch in der Kasse: Jährlich ein Plus von 25 Euro, wie "Finanztest" in Berlin als rein statistischen Wert vorrechnet.
Reiseschecks in Euroländern überflüssig
Zur Geschichte gehört auch der Euroscheck. Kein Händler und keine Bank nimmt ihn noch an. Auch Reiseschecks, so genannte Travellerschecks, braucht ein Eurolandurlauber nicht mehr - es sei denn, er ist sehr sicherheitsbedürftig. Die Reisescheck-Alternative zum Bargeld sollten vor allem diejenigen dabei haben, die in der übrigen Welt unterwegs sind. Die Dokumente sind überall unbegrenzt gültig und bei Verlust winkt Ersatz, wenn sie so sorgfältig wie Bargeld aufbewahrt wurden.
Für Urlauber mit Ziel außerhalb von Euroland gilt außerdem nach wie vor die alte Regel: Immer vorher informieren, wo Geld am günstigsten getauscht werden kann. Wer in die Türkei, in die USA, nach Kroatien oder Osteuropa reist, bekommt beispielsweise vor Ort mehr für den Euro als zu Hause. In Hartwährungsländern wie Großbritannien, Norwegen oder Dänemark ist es anders. Da kommt ein Umtausch daheim billiger.
EC-Karte fast überall zu Hause
Ein Muss für Urlauber, die sich in die Euro-Länder Italien, Österreich, Spanien, Luxemburg, Niederlande, Griechenland, Irland, Frankreich, Portugal, Belgien oder Finnland aufmachen, ist (neben Bargeld) die ec-Karte oder wenigstens eine Bankkundenkarte mit Maestro-Zeichen. Mit diesen Plastikkärtchen plus Geheimnummer ist es inzwischen fast überall möglich, an Geldautomaten Bares abzuheben. Auch außerhalb der EU-Mitgliedsstaaten kommt man zumindest in Touristenzentren mit der ec-Karte an sein Konto.
"An der türkischen Riviera braucht ein Pauschaltourist nicht einmal türkische Lira tauschen, da kommt man schon allein mit ec-Karte und Euro durch. Aber in der Ukraine beispielsweise reicht dieses Kärtchen nicht aus", betont Uwe Döhler, Währungsexperte bei "Finanztest" in Berlin. Ratsam ist, außerhalb von Euroland zusätzlich eine Kreditkarte dabei zu haben.
Teuer: Ständig "Kleckerbeträge" abheben
Was Urlauber nicht unterschätzen sollten, sind die Kosten, die beim Einsatz von Plastikgeld anfallen. Dass Besitzer von Kreditkarten eine Auslandseinsatzprovision von mehreren Prozent des Kaufpreises beim direkten Bezahlen in Geschäften, Hotels und Restaurants obendrauf berappen müssen, ist den meisten bekannt. Nur wenige wissen aber, dass Ähnliches auch beim Zücken der ec-Karte gilt. Auch da müssen Direktzahler weltweit generell ein Prozent vom Umsatz mit einrechnen. Und dann noch eine Mindestprovision ihrer Bank für den Einkauf im Ausland zwischen 0,75 und 2,50 Euro in Kauf nehmen. Das heißt konkret: "Bei Beträgen unter 75 Euro zahlt der Tourist mit ec-Karte immer mehr als ein Prozent drauf, bei kleinen Summen ein Vielfaches", mahnt Döhler. Sein Tipp: Sparsame sollten nur Teures direkt mit ec-Karte zahlen.
Selbst beim Geldabheben hat die Bequemlichkeit ihren Preis. Sobald ein Tourist in Euroland mit Hilfe seiner Maestro-Karte Bares aus dem Automaten zieht, wird er von seiner Bank zu Hause zur Kasse gebeten. Die Gebühren liegen zwischen 2,50 und vier Euro, wie "Finanztest" herausfand. Im übrigen Ausland kommt der Aufschlag mit bis zu 4,50 Euro noch teurer. Deshalb sollten Urlauber in der Regel darauf achten, höhere Summen auf einen Schlag abzuheben statt ständig neue "Kleckerbeträge" aus den Geldautomaten zu holen.
Auch die Bargeldbeschaffung per Kreditkarte ist alles andere als günstig. Zwei bis vier Prozent des abgehobenen Betrags müssen draufgezahlt werden, mindestens aber 2,50 bis fünf Euro - je nach Kartenfirma.