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Neuseeland Kein Apokalypse-Bunker für Trump-Freund Peter Thiel – Gemeinde verweigert Zustimmung

Das Dach ist zwar begrünt, doch die Glasfront prägt die Landschaft.
Das Dach ist zwar begrünt, doch die Glasfront prägt die Landschaft.
© PR
Wenn die Welt zugrunde geht, will die Silicon-Valley Elite nach Neuseeland flüchten. Der umstrittene Milliardär Peter Thiel "kaufte" sich schon die Staatsbürgerschaft und große Ländereien. Es gelingt ihm aber nicht, eine Baugenehmigung für sein Refugium zu bekommen.

Wie andere Silicon-Valley-Milliardäre auch fürchtet Peter Thiel den Weltuntergang und den Aufstand der Massen. Dafür bereitet sich die Tech-Elite vor und so auch Thiel. Neuseeland gilt diesen Apokalyptikern als letztes Refugium, wenn die Welt zugrunde geht.

Schon 2011 planierte Thiel sich den Weg zur neuseeländischen Staatsbürgerschaft mit Geld. Normalerweise ist vorgeschrieben, dass man in den letzten fünf Jahren den weitaus größten Teil des Jahres im Land verbringt. Thiel kam auf ganze zwölf Tage anstatt der erforderlichen 1350. Doch wegen seiner Investitionen und Spenden wurde für ihn eine Ausnahme gemacht.

Nun wollte sein Unternehmen Second Star eine weitläufige Lodge in Wanaka bauen. Eine bergige und abgeschiedene Region. Erwartungsgemäß liefen Naturschützer Sturm gegen die Pläne, der schlechte Ruf des Trump-Unterstützers Thiel dürfte auch noch zur Auflehnung beigetragen haben. Nun stoppte der Gemeinderat das Projekt. Das bunkerähnliche Gebäude würde zu große negative Auswirkungen auf die umliegende Landschaft haben, hieß es.

Lange Vorbereitung 

Thiel muss sich schon lange mit den Plänen für so sein Refugium beschäftigt haben. Sein Freund Sam Altman sprach bereits 2016 darüber. Natürlich wollte Thiel keine kleine Hütte bauen. In dem Antrag ist von "eine Reihe von eigenständigen Gebäuden" die Rede, darunter eine "Lodge für die Unterbringung von bis zu 24 Gästen", dazu kommt ein Haus für den Eigentümer und weitere Gebäude für die Lodgeverwaltung, Infrastruktur, Landschaftspflege, Wasserspiele und einen Meditationsraum. Der Meditationsraum wurde bereits gestrichen, doch hätte die Anlage immer noch eine Fläche von mehr als 73.700 Quadratmetern bedeckt und das, obwohl ein Teil von ihr in den Hang hineingebaut werden sollte. Aber nicht genug. Die Ablehnung geschah nicht wegen der Größe der Anlage, sondern wegen ihrer Sichtbarkeit in der Landschaft um den Mount Alpha herum. Die Luxus-Lodge mit Blick auf den Lake Wanaka ist über 1000 Quadratmeter groß. Ihre Front, die aus dem Hügel herausragt, würde die Sicht von einem beliebten Wanderweg aus dominieren. Thiels Vertreter schlugen vor, den Lauf des Trails zu verlegen, darauf wollte sich die Kommission aber nicht einlassen.

"Der Plan sieht ein großes, sehr langes Gebäude vor, das … die Qualität und Natürlichkeit der herausragenden Naturlandschaft erheblich beeinträchtigen wird … im Kontext der Mount Alpha Landschaft ist das nicht angemessen", schrieb die zuständige Kommission.

Gemeinde nicht angetan von den Plänen von Peter Thiel

Thiel kaufte die Farm, zu der der Boden gehört, im Jahr 2015 für 13,5 Millionen US-Dollar. De Vorbesitzer hatten schon die Möglichkeit, eine Lodge zu errichten, allerdings an einer anderen Stelle. Thiel wollte hingegen an der schönsten Stelle bauen, doch dort sieht der Bebauungsplan wegen der herausragenden Naturlandschaft nur eine sehr begrenzte Entwicklung vor. Seit Jahren streiten sich seine Vertreter mit Gemeinde und Behörden. Thiels Anwälte beklagen die Mentalität der Locals, die den Milliardär nicht willkommen heißen würden, sondern nur nach Gründen suchten, um das Projekt zu Fall zu bringen.

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