Für eine frisch sanierte 25-Quadratmeter-Wohnung in Wien soll eine "junge attraktive Studentin" gerade mal 150 Euro blechen – so wünscht es sich der Vermieter der Wohnung. Die Einzimmerwohnung befindet sich auf der zentralen Landstrasse und liegt nur 100 Meter von einer U-Bahn-Station entfernt. Der Vermieter schaltete die Anzeige auf mehreren Immobilienportalen. Darin schreibt er, dass er ein 36-jähriger Geschäftsmann sei, der seine Wohnung auf der Landstraße nicht benutzen würde und sie kostengünstig an eine "junge attraktive Studentin/junges Mädchen" abgeben möchte.

Kritik online und von der Mietervereinigung
Die Kommentare unter den Anzeigen lassen auf wenig Begeisterung für die günstige Wohnung schließen. Eine Kommentatorin schreibt: "Sexistischer geht's wohl nimmer?". Andere User warnen junge Frauen davor, sich auf die Anzeige zu bewerben.
Auch die Wiener Mietervereinigung sieht die Anzeige als Diskriminierung – vor allem gegen Frauen. Die Mietervereinigung rät davon ab, die Verfasser solcher Anzeigen zu kontaktieren. "Der Standard" berichtet, dass Mieterschützerin Elke Hanel-Torsch die Anzeige "auf alle Fälle diskriminierend" finde. Solche Anzeigen gäbe es aber zum Glück nicht oft.

Die Anzeigen sind nicht mehr online
Der Preis der Wohnung klingt zwar verlockend, laut "Der Standard" muss es sich aber nicht zwingend um ein besonderes Schnäppchen handeln. Wenn die Wohnung in einem Altbau liegt, "darf aufgrund der Wohnungsgröße von 25 Quadratmetern nur eine Richtwertmiete von maximal 4,36 Euro pro Quadratmeter verlangt werden – weil die Wohnung kleiner als 30 Quadratmeter und damit maximal Kategorie B ist". Liegt sie hingegen in einem Neubau, dürfe sie zum freien Mietzins vermietet werden.
Laut der Zeitung sollen sich mehrere junge Frauen auf die Wohnung gemeldet haben. Die Inserate sind online nicht mehr zu finden. Ob der Vermieter tatsächlich eine "junge attraktive Studentin" für seine Einzimmerwohnung gefunden hat, bleibt unklar.
Quellen: "Der Standard" , Facebook