Japan Die Stimmung steigt

Sie wollen endlich wieder auf den grünen Kirschblütenzweig: Die Stimmung in der japanischen Großindustrie steigt angesichts von mehr Investitionen und Exporten so hoch wie schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Die japanische Wirtschaft ist angesichts höherer Unternehmensinvestitionen und Exporte zwischen April und Juni unerwartet deutlich gewachsen. Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um real 0,6 Prozent und damit im nunmehr sechsten Quartal in Folge. Analysten hatten lediglich mit einem halb so starken Wachstum gerechnet. Die Kapitalinvestitionen legten um 1,3 Prozent zu. Aber auch die privaten Konsumausgaben, die mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung Japans ausmachen, zogen dank hoher Verkäufe von Digitalkameras und Fernsehern überraschend um 0,3 Prozent an.

Tokioter Börse zieht an

Die Daten sind ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich die Lage der zweitgrößten Wirtschaftsnation mit Hilfe der wieder günstigeren wirtschaftlichen Bedingungen im Ausland zu verbessern scheint. Die Exporte, die zu rund zehn Prozent zur wirtschaftlichen Leistung Japans beitragen, erhöhten sich im Berichtsquartal um ein Prozent. Die Tokioter Börse zog nach Veröffentlichung der BIP-Zahlen deutlich an. Japans Aktienmarkt hat sich von seinen 20-Jahrestiefs im April wieder erholt und zog seither angesichts ermutigender Faktoren an.

Stimmung in der Großindustrie steigt

Die jüngste Quartalsumfrage der Bank von Japan hatte vergangenen Monat gezeigt, dass sich die Stimmung in der Großindustrie so aufgehellt hat wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr, wenngleich die Pessimisten noch in Überzahl sind. In ihrem Monatsbericht für August beließ die Zentralbank ihre Einschätzung der Wirtschaftslage unverändert und stellte fest, dass die Wirtschaftsaktivitäten weiter flau sind. Die Einkommens- und Arbeitsmarktlage bleibe schwierig.

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