Branchenwechsel statt Arbeitslosigkeit lautet das Credo, für das sich laut einer Umfrage der Online-Stellenbörse JobScout24 neun von zehn Deutschen entscheiden. Das klare Ergebnis zeigt, wie groß der Druck auf deutsche Arbeitnehmer ist: 56 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind sofort für einen Branchenwechsel zu haben, da sie Flexibilität heutzutage als unerlässlich erachten. Weitere 33 Prozent sagen "Ja" zum Neustart, sofern es in anderen Bereichen bessere Aussichten gibt. Lediglich neun Prozent der User sind sich ihres Arbeitsplatzes so sicher, dass sie sich einen Branchenwechsel gar nicht vorstellen können. Und nur zwei Prozent erlauben sich den Luxus zu sagen, der Wechsel in ein neues Berufsfeld wäre ihnen schlicht und ergreifend zu anstrengend.
Überlegungen zum Branchenwechsel
Branchenperspektive: Die Spezialisierung auf eine Branche ist empfehlenswert, wenn dort langfristig mit guten Zukunftsperspektiven gerechnet wird. Zwar wird es immer schwieriger, die Zukunft einer Branche vorherzusagen, dennoch kann es nicht schaden, sich umfassend über Trends und Perspektiven zu informieren.
Wechselrisiko: Je mehr Parameter beim Unternehmenswechsel verändert werden, desto größer ist das Risiko, sich mit dem neuen Job zu vergreifen oder dort nicht zurechtzukommen. Wer beispielsweise aus dem Mittelstand in einen Konzern in ein anderes Aufgabengebiet wechselt, gleichzeitig in der Hierarchie aufsteigt und dann noch die Region wechselt, trägt das größte Risiko. Deshalb sollten beim Stellenwechsel möglichst wenige Parameter verändert werden.
Wortwahl: Aufpassen beim Formulieren der Bewerbung: Oft finden sich darin Vokabeln, die den Bewerber als Experten seiner Branche ausweisen, für die gewählte Zielbranche aber uninteressant sind. Wort für Wort sollten daher Anschreiben und Lebenslauf gecheckt werden.
Rechtfertigungszwang: Oft tendieren Bewerber im Anschreiben und Vorstellungsgespräch zur Rechtfertigung: Sie versuchen zu begründen, weshalb sie die Branche wechseln wollen. Sinnvoller ist es, sich zu überlegen, welche branchenspezifischen Qualifikationen man besitzt, die für die neue Branche von hohem Nutzen sein könnten. So entstehen Pluspunkte, die andere Bewerber eventuell nicht mitbringen. Die vermeintliche Schwäche wird so als Stärke präsentiert.