Frauen auf dem Arbeitsmarkt Nach dem Kind öffnet sich die Lohnschere

Kinder kosten Geld. Dabei verursacht der Nachwuchs nicht nur Ausgaben, sondern auch Einbußen bei den Einnahmen - zumindest für die Mütter. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verdienen Frauen mit zunehmendem Alter immer weniger als ihre männlichen Kollegen - vor allem nach der Geburt ihrer Kinder.

Junge Frauen verdienen fast genau so viel wie ihre männlichen Altersgenossen - erst mit der Geburt von Kindern öffnet sich die Lohnschere zwischen den Geschlechtern. Bei Berufseinsteigern unter 25 Jahren verdienen Frauen nur zwei Prozent weniger als Männer, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Bei den 25- bis 29-Jährigen liegen Frauen schon um acht Prozent hinter den Männern.

Danach folgt ein massiver Sprung - und bei den 35- bis 39-Jährigen verdienen Frauen bereits 21 Prozent weniger als Männer. Bis zum Rentenalter erhöht sich der Abstand nur noch geringfügig. Am Ende des Berufslebens verdienen Frauen zwischen 26 und 29 Prozent weniger als Männer.

Kinder als Karrierekiller?

Der zentrale Grund für den Lohnunterschied dürfte laut Statistikamt sein, dass nach der Geburt von Kindern in der Regel die Frau aus dem Beruf aussteigt oder ihre Arbeitszeit verringert, was zu einem geringeren Verdienst führt. Oft ist es für die Frauen nach einem solchen Schritt auch schwieriger, weiter in der Firmenhierarchie aufzusteigen.

Die Zahlen des Statistikamts sagen nichts darüber aus, ob Frauen in gleichen Berufen schlechter bezahlt werden als Männer. Die geringen Lohnunterschiede zu Beginn der Berufslaufbahn deuten aber darauf hin, dass es in Deutschland kaum eine grundsätzlich schlechtere Bezahlung von Frauen gibt, sondern dass die Lohnunterschiede vor allem mit der Geburt von Kindern zusammenhängen.

AFP
mlr/AFP

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