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Digitalisierung Abgehängt? Laut einer Studie erhöht Corona die Jobchancen für Jugendliche sogar

Jugendliche tragen Maske
Die Corona-Krise macht Jugendlichen das Leben schwer – doch die Generation Z könnte von diesen Erfahrungen auch profitieren
© FilippoBacci / Getty Images
Die "Generation Corona" fühlt sich benachteiligt und abgehängt – besonders, wenn es um ihre Zukunft geht. Eine neue Studie macht den Jugendlichen aber Hoffnung. Ihre Fähigkeiten werden auf einem sich rasant verändernden Arbeitsmarkt immer gefragter sein.

Den Arbeitsmarkt trifft die Corona-Krise schwer. Wie sich die aktuelle Lage auf die Zukunft auswirken wird, macht vielen noch größere Sorgen. Vor allem Jugendliche fürchten, beruflich auf dem Abstellgleis zu landen. Einerseits, weil die Wirtschaft in den kommenden Jahren stark unter den Folgen der Pandemie leiden dürfte. Andererseits, weil ihnen unweigerlich der Stempel "Generation Corona" aufgedrückt werden wird – der für eine Generation von Schülern steht, die über längere Zeit keinen regulären Unterricht genossen hat.

Das muss aber nicht nur ein Nachteil sein, behaupten die Wirtschaftsexperten von Oxford Economics. Das Wirtschaftsberatungsunternehmen hat in einer Studie im Auftrag von Snapchat, die dem stern vorliegt, die Rolle von Jugendlichen "bei der Gestaltung der digitalen Wirtschaft" analysiert. Eine der Hauptaussagen des Reports: Die sogenannte Generation Z – also Jugendliche, die zwischen der Mitte der 1990er Jahre und 2010 geborgen wurden – verfügt über Eigenschaften und Fähigkeiten, die in der Wirtschaft künftig stark gefragt sein werden.

Pandemie beschleunigt Digitalisierung – ein Vorteil für die "Generation Corona"

Der wichtigste Grund dafür ist nicht neu: Die Digitalisierung hat Wirtschaft und Arbeitsmarkt schon in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten rasant verändert. Durch die Corona-Krise hat sich dieser Effekt jedoch noch einmal verstärkt. Die Pandemie sei zum "Katalysator für die digitale Welt" geworden. Das Arbeiten aus dem Homeoffice ist ebenso selbstverständlich geworden wie die digitale Kommunikation mit Kunden und Kollegen. Zudem werde es in Zukunft noch stärker auf "komplexe kognitive Fähigkeiten", wie kritisches Denken und Problemlösungskompetenz, ankommen.

Das komme den Stärken der Generation Z entgegen. Die Schüler von heute sind ohnehin stark im digitalen Leben und Denken verwurzelt. In der Corona-Zeit haben sie zudem von der Pike auf gelernt, mit digitalen Herausforderungen umzugehen und diese als natürlichen Teil ihres Lebens zu begreifen – zum Beispiel beim Digital-Unterricht. Agilität, Kreativität und Neugier zeichnen diese Altersgruppe laut den Autoren der Studie aus. Allesamt Eigenschaften, die schon jetzt für Unternehmen eine große Rolle spielen.

Sahra Wagenknecht im ntv-Frühstart (Symbolbild)

Experten fordern Bildungsreformen

Interessant sind Jugendliche, die solche Fähigkeiten mitbringen, besonders für Branchen, die vollkommen digitalisiert arbeiten – etwa im Bereich Künstliche Intelligenz oder Augmented Reality. Diesen Branchen sagen die Experten ein großes Wachstum voraus. Hier bringen viele Angehörige der Generation Z schon aus ihrem Alltag Kenntnisse mit, die sie im Berufsleben anwenden können. 

Diese Prognosen machen einer Generation, die sich schon jetzt häufig abgehängt fühlt, Mut. Doch die Experten warnen auch: Die Politik müsse zügig den durch die Schulschließungen entstandenen Bildungsabstand, der vor allem Kinder aus benachteiligten Haushalten betrifft, schließen. Außerdem seien Reformen im Bildungssystem notwendig. Die formale Bildung, die Jugendliche erfahren, könne immer weniger mit den Anforderungen der Arbeitswelt Schritt halten.

epp

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