Die Kreditkarte ist eine gute Lösung, um bargeldlos zu zahlen – vor allem, wenn größere Ausgaben anstehen. Kreditkartenbesitzer wissen die Vorteile der Zahlungsmethode zu schätzen, immerhin wird das Konto erst am Ende des Monats belastet. Aber was passiert eigentlich, wenn man die Kreditkarte überzieht und das Konto den Kredit auf der Karte nicht mehr decken kann?
Ist es überhaupt möglich, eine Kreditkarte zu überziehen?
Kreditkarten haben einen festen Verfügungsrahmen. Ein anderer Begriff dafür ist das Kreditkartenlimit. Wie niedrig oder hoch das Limit ist, hängt von der Art der Karte sowie Bonität, Vermögen und Zahlungshistorie des Kartenbesitzers ab.
Der Verfügungsrahmen ist der maximale Geldbetrag, der im Monat mit der Karte genutzt werden kann. Eine Kreditkarte mit einem Limit von 2.000 Euro kann nicht über diese Grenze überzogen werden. Das schützt die Kartenhalter vor Überschuldung, bietet aber auch Absicherung im Falle des Diebstahls oder Verlusts einer Kreditkarte. Der Anbieter American Express beispielsweise ermittelt Kreditkartenlimits immer individuell.
Kartenlimit ausgereizt: Was passiert jetzt?
Das individuelle Kreditkartenlimit legt fest, wie viel Geld mit der Karte pro Monat maximal ausgegeben werden kann. Ist das Limit ausgereizt, können keine weiteren Bezahlungen mit der Karte ausgeführt werden.
Hat ein Kartenbesitzer mit einem Verfügungsrahmen von 2.000 Euro seine Karte bereits mit 1.750 Euro belastet, wird sie bei allen weiteren Bezahlvorgängen über 250 Euro abgelehnt werden. Kleinere Beträge unter 250 Euro sind problemlos möglich. Wer mehr Zeit braucht, um die gebuchten Ausgaben auf der Kreditkarte zurückzuzahlen, sollte sich für Kreditkarten entscheiden, die längere Rückzahlungsfenster erlauben. Bei der Barclays Platinum Double müssen Umsätze erst innerhalb von acht Wochen ausgeglichen werden.
Welche Folgen drohen, wenn das Konto nicht ausreichend gedeckt ist?
Die klassischen Kreditkarten funktionieren nach dem Prinzip der Mikrokredite. Anders als bei einer Girokarte, bei der eine Ausgabe direkt vom Konto des Käufers bezahlt wird, erhalten Kreditkartennutzer einen kleinen Kredit in Höhe der Ausgabe. Dieser Kredit wird auf der Karte vorgemerkt. Das Konto wird nicht direkt belastet. Üblicherweise werden auf Kreditkarten alle Ausgaben bis zum Monatsende gesammelt, erst jetzt wird das Konto des Nutzers belastet, um alle entstandenen Kredite auszugleichen.
Sollte zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Geld auf dem Konto sein, können nicht alle Ausgaben, die mit der Kreditkarte getätigt wurden, ausgeglichen werden. Das kann negative Folgen für den Kartenbesitzer haben, wie zum Beispiel:
- Zinsen für die Überziehung fallen an
- Eventuell kostenpflichtige weitere Abbuchungsversuche der Bank
- Sperrung der Kreditkarte
- Negativer Schufa-Eintrag
Um gar nicht erst Gefahr zu laufen, die Kreditkarte nicht ausgleichen zu können, gibt es bei vielen Anbietern die Möglichkeit der flexiblen Ratenzahlung. Gebuchte Umsätze auf der Karte lassen sich dann in kleineren Raten ausgleichen. Bei der Mastercard Gold der TF Bank haben Nutzer die Option der Ratenzahlung.
Kreditkarte überziehen – in Absprache mit der Bank
Zwar ist der Verfügungsrahmen der Kreditkarte festgesetzt, in Ausnahmefällen kann dieser aber trotzdem überzogen werden. Das geschieht aber immer in Absprache mit der Bank. Etwa dann, wenn eine ungewohnt große Ausgabe ansteht, die sich nicht verhindern lässt, können Kunden ihre Bank kontaktieren und eine kurzzeitige Überziehung des Kreditkartenlimits vereinbaren.
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