Dieser Artikel erschien zuerst bei RTL.de.
Deutschlandweit bekommen Edeka-Kunden bei ihrem Einkauf derzeit leere Regale zu sehen. Grund dafür sind allerdings keine aktuellen Lieferengpässe oder Transportprobleme. Edeka räumt ein, dass die Regale wegen "harter Verhandlungen" leer bleiben. Offenbar gibt es heftige Auseinandersetzungen mit dem Getränkehersteller Eckes-Granini.
Edeka: Streit um Preiserhöhung mit Eckes-Granini
Laut "Lebensmittel Zeitung" ("LZ") setzt sich damit ein seit Monaten schwelender Streit zwischen Edeka und Eckes-Granini auf offener Bühne fort. Auf Zetteln, die an den leeren Regalen angebracht sind, teilt Edeka seinen Kunden mit: "Leider ist es uns trotz harter Verhandlungen bislang noch nicht gelungen, eine Einigung mit dem Lieferanten zu erzielen." Beliebte Produkte wie Frucht-Tiger oder die Granini-Säfte sind damit derzeit nicht an ihrem Platz zu finden.
Wie die "LZ" weiter berichtet, geht es bei der Auseinandersetzung um eine zum Jahresbeginn vollzogene Preiserhöhung des Saftherstellers Eckes-Granini. Eckes-Chef Kay Fischer begründete gegenüber der "LZ" die Preiserhöhung unter anderem mit steigenden Kosten für nachhaltigere Verpackungslösungen und Rohstoffe.
Das Unternehmen teilte mit, bis zum Jahresende 2022 bei allen seinen deutschen Marken nur noch PET-Flaschen aus 100 Prozent recyceltem PET zu verwenden. Damit will Eckes Granini rund 9000 Tonnen Neu-Plastik pro Jahr einsparen, das nicht neu aus Erdöl hergestellt und in den Wertstoffkreislauf eingebracht wird.
Schnelle Einigung bei der Konkurrenz
Im Frühsommer solle es nach dem "LZ"-Bericht zu einer neuen Eskalationsstufe gekommen sein: Eckes wollte zu alten Konditionen nicht mehr liefern, Edeka zu neuen Bedingungen nicht bestellen. Inzwischen sollen die Lager leer sein, die Regale können nicht nachgefüllt werden.
Pikant: Mit Rewe konnte Eckes-Granini bereits kurz nach Bekanntgabe der Preiserhöhung eine Einigung erzielen. Beim Edeka-Konkurrenten stehen die Kunden somit nicht vor leeren Regalen.

Sehen Sie im Video: Edeka zieht die Reißleine und schmeißt die viel diskutierten True-Fruits-Smoothieflaschen mit AfD-Aufdruck aus dem Regal. Die Aktion des Getränkeherstellers, Auszüge aus Wahlprogrammen auf Glasflaschen zu drucken, hatte zuvor für sehr geteiltes Feedback gesorgt.