DaimlerChryslers defizitäre Kleinwagensparte Smart droht laut "Spielgel" noch tiefer in die Krise zu steuern. Smart habe bislang Verluste von 2,6 Milliarden Euro eingefahren, in diesem Jahr sollten Sanierungskosten von 1,2 Milliarden sowie ein Verlust von 400 Millionen Euro hinzukommen. Doch dürfte der Gesamtverlust gegen Ende des Jahres noch über diesen 4,2 Milliarden Euro liegen, schrieb das Nachrichtenmagazin. Der Grund: Der Verkauf des neuen Vier-Sitzers Smart Forfour laufe extrem schlecht.
Im ersten Quartal seien von diesem Modell nur 14.500 Fahrzeuge verkauft worden, berichtete das Magazin. Damit sei das Absatzziel von 80.000 Fahrzeugen in diesem Jahr wohl nicht mehr zu erreichen. Smart stecke in einer strategischen Falle. Wenn die Marke nicht wie die Konkurrenz auch hohe Preisnachlässe gewähre, werde der Absatz weit unter Plan bleiben. Biete Smart hohe Rabatte, werde dies die Betriebskosten erhöhen. In beiden Fällen werde der Verlust über die geplanten 400 Millionen Euro steigen.
Die Sanierung des Smart belastet die Quartalsbilanz des Konzerns
Die Beseitigung von Qualitätsmängeln und die Smart-Sanierung hatten die Mercedes-Gruppe im ersten Quartal erstmals seit Jahren in die rote Zahlen abrutschen lassen. Die langjährige Stütze des DaimlerChrysler-Konzerns wies im ersten Quartal einen Betriebsverlust von 954 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 639 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Sanierung des Smart belastete die Quartalsbilanz des Konzerns mit 800 Millionen Euro, im weiteren Jahresverlauf erwartet DaimlerChrysler weitere Sonderbelastungen von 400 Millionen Euro. Die Konzernführung hatte vergangene Woche ihr neues Smart-Geschäftsmodell abgesegnet, mit dem die Fixkosten innerhalb der nächsten zwei Jahre um 30 Prozent gesenkt werden sollen. So werden unter anderem 700 Stellen bis zum nächsten Jahr gestrichen - davon 600 in der Zentrale in Böblingen. Bis 2007 soll Smart schwarze Zahlen schreiben.