Neue Strategie Aldi Nord und Aldi Süd rücken enger zusammen - worauf Kunden sich einstellen müssen

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Sehen Sie im Video: Fakten über Discounter: So tickt der Aldi-Konzern.




1946 übernahmen die beiden Brüder Karl und Theo den kleinen Krämeraden ihrer Eltern in Essen-Schonnebeck.


So entstand Aldi aus einem Tante-Emma-Laden.


1961 trennten die Gebrüder Albrecht den Konzern in Aldi-Nord und Aldi Süd auf.


Der Äquator verläuft seither vom Niederrhein über Mühlheim, Marburg, Siegen und Gießen nach Osten bis nördlich von Fulda.


Die Gebrüder Albrecht machte ihr Geschäft zu den reichsten Deutschen.


Auf 13,5 bzw. 18 Milliarden Euro wird das Privatvermögen der Erben geschätzt.


Für Aldi Nord arbeiten mehr als 35.000 Mitarbeiter in Deutschland, für Aldi Süd 47.000, die insgesamt etwa 30 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.


Die Zusammenarbeit mit Banken ist weitestgehend tabu. Kredite – und damit Schilden – sind verpönt.


Aldi bietet seinen Käufern gerade einmal tausend verschiedene Artikel.


Eine Edeka-Filiale führt je nach Größe bis zu 35.000 Artikel.


Alle Filialen sind gleich aufgebaut. Die gleichen Produkte stehen an denselben Stellen im Regal.
Lange einte Aldi Nord und Aldi Süd nur der Name - ansonsten waren die beiden Discounter unabhängig voneinander unterwegs. Nun rücken die beiden Billigheimer enger zusammen. 

Es war eine Überraschung im September 2016: Damals präsentierten die beiden Discounter Aldi Nord und Aldi Süd eine gemeinsame Werbestrategie. Spots im Fernsehen und im Kino, dazu Radio-Reklame: Mit "Aldi - einfach ist mehr" gab es den Schulterschluss zwischen den beiden Discountern.

Nun scheint diese Entwicklung sich auch im Regal wiederzuspiegeln. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, planen Aldi Nord und Aldi Süd ihre Eigenmarken zu bündeln. Demnach könnte die Sportartikelmarke Crane aus dem Süden auch in norddeutschen Filialen Einzug halten. River Cola, bislang nur im Sortiment von Aldi Nord, könnte auch im Süden vertrieben werden. 

Aldi Nord und Aldi Süd haben für viele Produktgruppen eigene Eigenmarken entwickelt. So verkauft Aldi Nord seine Milchprodukte unter dem Namen Milsani, bei Aldi Süd heißen sie Milfina. Ob die Discounter sämtliche Produktgruppen bündeln wollen, ist unklar.

Die Teilung des Aldi-Imperiums

Als wichtiger Schritt bei der gemeinsamen Strategie wird der Marktstart der Naturkostmarke Schneekoppe von der "Wirtschaftswoche" genannt, der für den Sommer geplant ist. Begleitet werden soll dieser Schritt mit einer aufwendigen Werbekampagne, in der auch der ehemalige Bayernprofi und Nationalspieler Philipp Lahm mitwirken soll. Lahm ist seit Anfang 2018 Mehrheitseigner der Müsli-Firma. 

Schon in der Vergangenheit haben die beiden Discounter-Brüder zusammengearbeitet, allerdings wenig sichtbar. So gab es Kooperationen beim Einkauf. Diese Zusammenarbeit beim Wareneinkauf erleichtert nun die Bündelung der Eigenmarken. 

Seit 1961 teilten die Gebrüder Albrecht das Geschäft in zwei Hälften. Warum genau der Discounter aufgesplittet wurde, ist unbekannt. Inzwischen gibt es mehr als 2500 Aldi-Nord-Filialen, Aldi-Süd kommt auf rund 1860. Unterschiede gibt es vor allem beim Sortiment und bei den Aktionsartikeln. Lange Zeit galt der südliche Aldi als deutlich komfortabler und besser ausgestattet. So konnten Kunden schon ab 2009 frische Backwaren beim Discounter kaufen. Aldi Nord zog erst 2011 nach. Doch inzwischen sind die großen Unterschiede angeglichen, Aldi Nord hat nachgezogen. 

Bis auf den Firmennamen ist kein Unterschied zu erkennen.
Bis auf den Firmennamen ist kein Unterschied zu erkennen.
© Aldi/Le Creuset / Hersteller
Mit dieser dreisten Kopie bringt Aldi eine Traditionsmarke in Bedrängnis
kg