Strategie geht auf Warum sich für Aldi der Verkauf von Red Bull, Lenor und Nutella lohnt

Aldi setzt auf Markenprodukte - und das mit Erfolg. Die Umsätze steigen wieder, und der Discounter lockt eine jüngere Zielgruppe in die Filialen. Nicht alle waren von der Markenstrategie Aldis überzeugt.

Discount-Marktführer Aldi profitiert nach einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK von der Aufnahme einer wachsenden Zahl von Markenartikeln in sein Sortiment. Die neu in die Regale aufgenommenen Marken trügen dazu bei, "dass die Umsätze des Händlers wieder steigen", heißt es im aktuellen "Consumer Index" der GfK. Die "Wirtschaftswoche" hatte über die Studie berichtet.

Der Discounter hatte zuletzt immer mehr Marken von Coca-Cola über Knorr-Suppen bis zu Windeln von Pampers in sein festes Angebot aufgenommen. Aldi biete die Markenartikel im Durchschnitt zum Start um knapp vier Prozent billiger an als die Konkurrenz, berichtete die GfK. Das neue Angebot spreche vor allem jüngere Käuferschichten an.

Eine Entwicklung, die nicht für alle Branchenexperten absehbar war. So warnte schon der Handelsexperte Roman Becker, dass die neuen Filialen, die edel und schick daherkommen, die üblichen Aldi-Kunden abschrecken könnte. Und auch der Rewe-Chef Alain Caparros stellte bereits die These auf, dass die Zeiten von billigen Lebensmitteln auf Euro-Paletten und wenig Auswahl bei Nahrungsmitteln vorbei seien.  "In fünf Jahren wird es keinen reinen Discounter mehr geben", sagt der Konzernchef der "Welt am Sonntag". Doch nicht nur Aldi räumt immer mehr Markenprodukte in die Regale - auch Konkurrent Lidl zieht mit. Aldi gegen Lidl: König der Discounter 15.14

Aldi lockt junge Kunden

Der Studie zufolge profitieren auch die Markenhersteller von der Aufnahme in die Aldi-Regale. So konnten laut GfK die 19 Marken, die der Discounter zwischen April 2015 und Januar 2016 ins Sortiment aufnahm, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres "im Durchschnitt zehn Prozent mehr Umsatz erzielen" als im Vorjahreszeitraum. Dies mache den mit der Aldi-Listung verbundenen Preisrückgang in aller Regel mehr als wett, urteilte die GfK. 

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So tickt der Aldi-Konzern
DPA
kg