Kampf um Tarifvertrag Verdi ruft Amazon-Beschäftigte während "Prime Day" erneut zu Warnstreik auf

Beschäftigte von Amazon bei einer Demonstration unter dem Titel "Make Amazon Pay! Für gute und gesunde Arbeit bei Amazon!" vor d
Beschäftigte von Amazon bei einer Demonstration unter dem Titel "Make Amazon Pay! Für gute und gesunde Arbeit bei Amazon!" vor dem Amazon-Verteilzentrum in Hamburg-Veddel
© Christian Charisius/dpa
Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter in den Verteilzentren von Amazon dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Von Dienstag bis Mittwoch läuft bei dem Versandhändler die Rabattaktion "Prime Day".

Seit zehn Jahren versucht die Gewerkschaft Verdi bei dem Versandhändler Amazon einen Tarifvertrag durchzusetzen – bislang ohne Erfolg. Nun ruft sie Mitarbeiter erneut während der jährlichen "Prime Day"-Verkaufstage zu Streiks auf. Der Aufruf richtet sich an die Beschäftigten in allen neun Verteilzentren in Deutschland. Über drei Tage solle insgesamt gestreikt werden, zentraler Streiktag sei laut Verdi der Dienstag. Die Rabattaktion "Prime Day" bei Amazon läuft am Dienstag und Mittwoch. 

"Es geht um Würde und Respekt", argumentierte die Gewerkschaft. "Nur Tarifverträge schützen Beschäftigte verbindlich vor Unternehmenswillkür, und sie sind ein Zeichen von Anerkennung der harten Arbeit, die Beschäftigte täglich leisten." Verdi verlangt unter anderem, dass Amazon den Flächentarif des Einzel- und Versandhandels anerkennt.

Amazon erwartet keine Einschränkungen für Kunden

Das US-Unternehmen hatte in Erwartung des Warnstreiks mitgeteilt, es erwarte keine Einschränkungen für die Kundschaft. Amazon betont zudem, der Einstiegslohn in der Logistik werde von September an inklusive Bonuszahlungen bei 14 Euro pro Stunde liegen. Hinzu kämen Vergünstigungen. Verdi kritisierte, Beschäftigte bei Amazon verdienten dennoch mehrere Hundert Euro weniger als bei tarifgebundenen Unternehmen.

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dpa
ckön