Seit zehn Jahren versucht die Gewerkschaft Verdi bei dem Versandhändler Amazon einen Tarifvertrag durchzusetzen – bislang ohne Erfolg. Nun ruft sie Mitarbeiter erneut während der jährlichen "Prime Day"-Verkaufstage zu Streiks auf. Der Aufruf richtet sich an die Beschäftigten in allen neun Verteilzentren in Deutschland. Über drei Tage solle insgesamt gestreikt werden, zentraler Streiktag sei laut Verdi der Dienstag. Die Rabattaktion "Prime Day" bei Amazon läuft am Dienstag und Mittwoch.
"Es geht um Würde und Respekt", argumentierte die Gewerkschaft. "Nur Tarifverträge schützen Beschäftigte verbindlich vor Unternehmenswillkür, und sie sind ein Zeichen von Anerkennung der harten Arbeit, die Beschäftigte täglich leisten." Verdi verlangt unter anderem, dass Amazon den Flächentarif des Einzel- und Versandhandels anerkennt.
Amazon erwartet keine Einschränkungen für Kunden
Das US-Unternehmen hatte in Erwartung des Warnstreiks mitgeteilt, es erwarte keine Einschränkungen für die Kundschaft. Amazon betont zudem, der Einstiegslohn in der Logistik werde von September an inklusive Bonuszahlungen bei 14 Euro pro Stunde liegen. Hinzu kämen Vergünstigungen. Verdi kritisierte, Beschäftigte bei Amazon verdienten dennoch mehrere Hundert Euro weniger als bei tarifgebundenen Unternehmen.
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