Wir wagen eine steile These: Sie könnten ohne Probleme das Logo der Fast-Food-Kette "McDonald's" nachzeichnen. Wahrscheinlich sogar mit geschlossenen Augen. Klar, es ist kein kompliziertes Logo - aber es gehört auch zu einem der bekanntesten. Eben weil es nicht so komplex ist, können Kunden und Verbraucher das Logo so leicht zuordnen. Ein wichtiges Kriterium für ein Erfolg an der Wiedererkennungsfront.
Modemarke Gap griff bei neuem Logo daneben
"Je nachdem, welches Ziel ich mit meinem Logo erreichen möchte, sollte es unterschiedlich gestaltet sein", erklärt Dr. Ann-Kristin Knapp von der Uni Münster. "Soll es sehr schnell einer Marke zugeordnet werden können, soll es ein Gefühl von Vertrautheit vermitteln - auch wenn ich das Produkt eigentlich das erste Mal in der Hand halte? Soll es ein positives Gefühl vermitteln?" Ein positives Gefühl erzeugen Logos, wenn sie sehr natürlich sind und nicht zu ausdifferenziert oder komplex gestaltet sind. Vertrautheit erzeugt man durch ein eher harmonisch-technisches Design.
Wenn ein großes Unternehmen sein Erkennungsmerkmal überarbeitet, wollen Änderungen wohl überlegt sein. Die Modemarke Gap hat im Jahr 2010 sein alt bekanntes weiße-Schrift-auf-blauem-Hintergrund-Logo getauscht. "Das neue Logo hatte ein sehr technisches Auftreten - das kam anscheinend bei den Kunden nicht gut an. . Also ist Gap zum altbekannten zurück gekehrt", erzählt Dr. Knapp.
Bei Apple saß Isaac Newton unter dem Apfelbaum
Doch es gibt auch positive Beispiele der Weiterentwicklung: Das allererste Apple-Logo zeigte Isaac Newton, der unter einem Apfelbaum sitzt. Eine Anspielung auf die Entdeckung der Schwerkraft im Stil eines Kupferstichs. Ein komplexes Logo, dass sie glücklicherweise nur schwer auf Broschüren drucken lies. Also musste etwas anderes her - und der noch heute bekannte angebissene Apfel ist zum Markenzeichen von Apple geworden.