Auto-Krise Ford versilbert Mazda-Anteile

Der angeschlagene US-Autobauer Ford stockt seine knappen Barmittel mit dem Verkauf des größten Teils seiner Mazda-Beteiligung auf. Ford werde seine Anteile an den Japanern von 33,4 auf 13 Prozent verringern, teilte der Konzern mit. Das würde nach aktuellem Börsenwert 540 Millionen Dollar in die Ford-Kassen spülen.

Der notleidende US-Autokonzern Ford verkauft den Großteil seiner Beteiligung am japanischen Partner Mazda und holt sich so eine dringend benötigte Kapitalspritze. Unter dem Strich nimmt Ford durch den Verkauf nach dem aktuellen Börsenwert der Mazda-Aktien 540 Millionen Dollar (428,3 Millionen Euro) ein. Der Anteil an Mazda sinkt dabei von 33,4 auf 13 Prozent. Käufer der Anteile seien Mazda selbst und eine Gruppe von Partnern des japanischen Unternehmens, teilte Ford am Dienstag am Sitz in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan mit.

Die Gemeinschaftsunternehmen zwischen Ford und Mazda etwa bei Plattformen und Antrieben sollen fortgeführt werden, hieß es weiter. Die Zusammenarbeit des zweitgrößten US-Autobauers mit den Japanern und die Beteiligung hatten bereits vor knapp 30 Jahren begonnen, als Mazda unter massiven Problemen litt. Derzeit kämpft Ford wie der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) mit Milliardenverlusten und der drohenden Pleite.

Der Ausverkauf bei den US-Autoherstellern läuft angesichts der Kapitalnöte auf Hochtouren: General Motors hatte erst am Montag seine restliche Beteiligung von gut drei Prozent am Autobauer Suzuki zurück an die Japaner verkauft und dafür 22,37 Milliarden Yen (185,7 Mio Euro) erhalten. Ford hatte bereits zu Jahresbeginn seine Traditionsmarken Jaguar und Land Rover nach Indien abgegeben. Die verlustreiche schwedische Tochter Volvo steht Berichten zufolge zumindest auf dem Prüfstand.

Von der Politik erhofft sich die amerikanische Autoindustrie unterdessen neue Milliardenhilfen. Der US-Kongress berät gerade über weitere Staatskredite. Der Zusammenbruch von Ford oder GM hätte für die wegen der Finanzkrise ohnehin geschwächte Wirtschaft in den Vereinigten Staaten dramatische Folgen. Wegen der drohenden Pleite von GM sucht die Tochter Opel in Deutschland ebenfalls Unterstützung durch den Staat.

AP · DPA · Reuters
DPA/Reuters/AP