Die geplante Übernahme des führenden deutschen TV- Unternehmens ProSiebenSat.1 durch den Springer-Konzern droht am Kartellamt zu scheitern. Die Behörde habe mitgeteilt, dass nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen die Voraussetzungen für eine Untersagung des Zusammenschlusses vorlägen, berichtete die Axel Springer AG am Freitag. Dabei handele es sich erst um eine Zwischenmitteilung, es bleibe noch die Möglichkeit, die Bedenken zum Beispiel durch Auflagen auszuräumen, betonte Springer. Eine abschließende Entscheidung des Kartellamts sei bis Ende Dezember zu erwarten, teilte ProSiebenSat.1 mit. Es sei eine Frist zur Stellungnahme eingeräumt worden.
Nach Auffassung des Bundeskartellamts würden sich durch den Zusammenschluss die Wettbewerbsbedingungen auf dem Fernsehwerbemarkt verschlechtern, hieß es weiter. Mit Axel Springer und der RTL-Mutter Bertelsmann würden sich aus Sicht der Bonner Behörde danach zwei "symmetrische Konzerne" gegenüberstehen, die sich keinen Wettbewerb mehr machen würden. Darüber hinaus führe der Zusammenschluss zur Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung der Axel Springer AG auf dem Lesermarkt für Kaufzeitungen und auf dem Markt für Anzeigen in bundesweiten Tageszeitungen. Springer ist Europas größtes Zeitungshaus.