Banken Verkauf der Dresdner kurz vor dem Abschluss

Im Übernahmepoker um die Dresdner Bank scheint die Commerzbank fast gewonnen zu haben. Verschiedenen Medienberichten zufolge haben sich die Vorstände der Commerzbank und der Dresdner-Mutter Allianz auf die Übernahme geeinigt. Allerdings müssen die Aufsichtsräte dem Verkauf noch zustimmen.

Die Commerzbank steht kurz vor dem Zuschlag für die Dresdner Bank. Der Vorstand der Allianz werde seinem Aufsichtsrat am Sonntag mit größter Wahrscheinlichkeit den Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank empfehlen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Verhandlungskreise. Darauf habe sich Allianz-Chef Michael Diekmann bei einem Treffen mit seinem Commerzbank-Kollegen Martin Blessing am späten Donnerstagabend im Grundsatz verständigt.

Auch in einem Bericht des "Handelsblattes" heißt es, die Hindernisse bei einem Verkauf der Dresdner seien aus Sicht der Allianz weitgehend ausgeräumt. "Man hat Transaktionssicherheit geschaffen", sagte ein Beteiligter der Zeitung. Auch die Online-Ausgabe der "Financial Times Deutschland" berichtet, die Allianz bevorzuge die Commerzbank als Käufer für die Dresdner Bank.

Details der Vereinbarung sind der "FAZ" zufolge noch nicht bekannt. Es gebe noch keine Entscheidung. Dafür sei die Zustimmung der Aufsichtsräte notwendig. Wie zu hören sei, werde der Vorstand der Commerzbank aber am Freitagnachmittag zu einer Sitzung zusammenkommen, um in der Angelegenheit zu einem Beschluss zu kommen. Offenbar sei Blessing im Rahmen des Treffens am Donnerstag auf einige der noch offenen Forderungen der Allianz eingegangen, heißt es in dem Bericht. Über einen Zusammenschluss von Dresdner Bank und Commerzbank wird seit Monaten verhandelt. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Aufsichtsräte von Allianz und Commerzbank an diesem Sonntag zu außerordentlichen Sitzungen zusammenkommen wollen.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist geplant, dass die Commerzbank in einem ersten Schritt 51 Prozent der Dresdner Bank erwirbt. Die restlichen 49 Prozent würden dann im kommenden Jahr gekauft.

Nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" hat die Finanzaufsicht BaFin bereits ihre Zustimmung zu einer Übernahme der Allianz-Tochter durch die Commerzbank signalisiert. Die beteiligten Vorstände hätten bereits gemeinsam bei der Behörde vorgesprochen. Die Dresdner Bank soll dem Bericht zufolge nicht vollständig an die Commerzbank verkauft werden. Nach Informationen der Zeitung solle die Dresdner-Tochter Oldenburgische Landesbank mit 2400 Beschäftigten bei einer Übernahme im Allianz-Konzern bleiben.

Bis zuletzt waren auch der China Development Bank (CDB) Chancen im Übernahmepoker eingeräumt worden. Experten behaupteten jedoch, die Allianz habe die Chinesen nur ins Spiel gebracht, um kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen den Preis in die Höhe zu treiben.

Der Allianz-Konzern räumte unterdessen "fortgeschrittene Gespräche zur weiteren Entwicklung der Dresdner Bank" ein. In einer knappen Pflichtmitteilung für die Börse teilte das Unternehmen am Freitagmittag lediglich mit, ob diese Gespräche auch zu einem Abschluss führen würden, sei "noch offen".

Reuters
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