Nordrhein-Westfalen und Bayern halten sich mit konkreten Zusagen an potenzielle Investoren, die Benq Mobile übernehmen wollen, zurück. Wine kostenlose Beschäftigung der Mitarbeiter des angeschlagenen Unternehmens "nicht vorstellbar", sagte die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben am Montag. Am Montagnachmittag soll in Düsseldorf ein runder Tisch mit einer deutsch-amerikanischen Investorengruppe tagen. Sie wolle das Konzept der Gruppe kennenlernen, so Thoben in der ARD. Dann werde geprüft, "was machbar ist und was nicht".
Auch der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber warnte die Investoren vor unrealistischen Forderungen. "Wenn einer mit null Kapital kommt und erwartet, dass die öffentliche Hand die Erhaltung finanziert, ist das außerhalb der Realität. Schnäppchenjäger, die schnell ein paar Gewinne machen, ausbeuten und ausschlachten wollen, haben keine Chance", sagte der CSU-Politiker der "Abendzeitung".
Investor will Gehälter nicht zahlen
Medienberichten zufolge fordert die bislang anonyme Investorengruppe Bürgschaften über insgesamt 100 Millionen Euro. "Prinzipiell sind wir dazu bereit, die gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn es in München zu einer Fortführung kommt", fügte Huber hinzu. Die Länder fordern zudem, die Bieter sollen ihre Identität, ihr Finanzierungskonzept und ihr künftiges Geschäftsmodell offen legen.
Verhandlungskreisen zufolge will die Interessentengruppe 800 ehemalige Angestellte der Firma für mehrere Monate an ihren Arbeitsplatz zurückholen. Gehälter wolle der neue Eigentümer so lange aber nicht zahlen. Die Mitarbeiter sollen demnach in dieser Zeit von der Auffanggesellschaft bezahlt werden, die vorwiegend von Siemens und der Bundesagentur für Arbeit finanziert wird. Eingeladen zu dem Gespräch bei Thoben sind Mitarbeiter der bayerischen Staatsregierung, die Investorengruppe und deren Finanzierungspartner, der Insolvenzverwalter, Arbeitnehmervertreter und Verantwortliche des einstigen Benq-Mobile-Besitzers Siemens.